Ulrich Schlüer blickt zurück und nach vorn
Vor 45 Jahren, am 1. März 1979, erschien die allererste Schweizerzeit. Damals feierte die Schweiz ihre Vielzahl von mehreren hundert eigenständigen, nationalen und regionalen Zeitungen noch als ihren «Bannwald der Demokratie». Dieser Bannwald wurde seither gnadenlos ausgeholzt – bis von der einstigen Meinungsvielfalt bloss noch der heutige, öde Medien-Eintopf übrigblieb.
Während seit 1979 mehrere hundert Blätter verschwunden sind, überlebte die Schweizerzeit – obwohl anfänglich, als sie buchstäblich bei Null beginnen musste, auf denkbar schwachen Füssen stehend. Eine Stimme, die unbeugsam für die Eigenständigkeit der Schweiz und für die persönliche Freiheit eines jeden Einzelnen einstand und einsteht, die findet – so waren wir damals ebenso wie heute überzeugt – genügend Freunde, auf dass ihr die Existenz gesichert wird und gesichert bleibt. Dafür sind wir der gesamten Leserschaft der Schweizerzeit von Herzen dankbar.
Es waren zwei einschneidende Ereignisse, die der jungen Schweizerzeit damals entscheidend Schub vermittelten: Zunächst ihr Widerstand gegen die «Zürcher Unruhen» in den Achtzigerjahren, deren Drahtzieher die Sicherheit und Wohlstand gewährleistende Rechtsordnung aus den Angeln zu heben trachteten. Es ist ihnen misslungen – auch dank Schweizerzeit-Einsatz. Zu Beginn der Neunzigerjahre dann galt es, allen Widerstand aufzubauen und mit zu organisieren gegen den ersten Versuch der Classe politique, die Schweiz der zentralistischen Funktionärsbürokratie der Europäischen Gemeinschaft (EG, heute EU) zu unterwerfen – ein alle Kräfte fordernder Kampf, der auch heute noch nicht zu einem definitiven Ende gekommen ist: So jämmerlich die hochüberschuldete, zunehmend totalitäre Züge annehmende EU heute auch dasteht, so scheint sie noch immer Sehnsuchtsort zumindest jenes Teils der hiesigen Classe politique zu sein, die sich lieber aus Staatskassen speisen lässt, als dass sie durch eigene Leistung eigenständige Erfolge zu erzielen sich in der Lage fühlt.
So sehr wir unseren Leserinnen und Lesern für ihre uns während 45 Jahren gehaltene Treue dankbar sind, so steht die Schweizerzeit heute auch an einer Stelle, da Änderungen anzuzeigen sind. Die heutige Ausgabe der Schweizerzeit ist die letzte, die ich als ihr Chefredaktor verantworte. Eine gründlich vorbereitete Ablösung steht bevor. Ab nächster Nummer zeichnet Anian Liebrand – unseren Lesern längst bekannt – als Chefredaktor verantwortlich. Ich selbst bleibe im Redaktionskollegium. Mit der Kolumne «Akzent» werde ich mit den Schweizerzeit- Lesern in Kontakt bleiben. Auch bleibe ich Präsident der Schweizerzeit-Stiftung, welche das finanzielle Rückgrat aller aus der publizistischen Arbeit der Schweizerzeit wachsenden Aktionen bildet. Die Verlagsleitung liegt noch bis zur ordentlichen Generalversammlung der Schweizerzeit-Aktionäre im kommenden Spätsommer in meinen Händen. An dieser Generalversammlung wird der Verwaltungsrat den Aktionären beantragen, auch die Leitung des Verlags auf Anian Liebrand zu übertragen.
An Herausforderungen und Aufgaben wird es der Schweizerzeit auch unter neuer Leitung nicht mangeln. Ich freue mich, mit der neuen Verlagsleitung zusammen vor allem die Unterwerfung der Schweiz unter die machtbesessene EU-Funktionärsbürokratie endgültig zu verhindern. Und ebenso ist dem gewalttätigen Islamismus, der auch unser Land nicht verschont, entgegenzutreten. Jene, denen wir angesichts ihrer Larifari-Haltung der Masseneinwanderung gegenüber dem bedrohlichen Import von Antisemitismus «zu verdanken» haben, sind endlich von den politischen Schalthebeln zu verdrängen. Und es gilt, der Schweiz die Neutralität zu bewahren. Dafür ist die sträflich vernachlässigte Schweizer Armee wieder in den Stand zu versetzen, unserer Heimat Sicherheit wahrhaftig zu gewährleisten. Und endlich sind griffige, auch von der Schweizerzeit längst vorgeschlagene Massnahmen gegen die unkontrollierte Masseneinwanderung zu treffen, bevor sie unser Land zerstört. Dazu ist dem linksgrünliberalen Laissez-faire energisch der Riegel zu schieben.
Diesem Einsatz fühlen wir uns verpflichtet – auch unter neuer Leitung der Schweizerzeit und immer mit unserer Leserschaft im Rücken, der ich meinen tiefempfundenen Dank ausspreche.
Ulrich Schlüer