Der Krieg in der Ukraine hat uns von einer Sekunde auf die andere schmerzlich vor Augen geführt, dass das romantische Gesülze der Friedensbewegung nicht nur völlig am Ziel vorbei schiesst, sondern auch extrem gefährlich ist.
Wer hätte sich vor dem russischen Einmarsch in ein Land auf europäischem Boden vorstellen können, dass die «Argumente» von Organisationen wie beispielsweise der «Gruppe für eine Schweiz ohne Armee» innert Tagen, ja gar Stunden, pulverisiert würden? Es ist also dringend an der Zeit, sich wieder auf die bewaffnete Neutralität zu besinnen.
Höchst unterschiedliche Tauglichkeit
Aber eben, es geht nicht nur um unsere Neutralität, sondern im hohen Masse auch um die Schlagkraft unserer Armee. Diese fängt bereits bei der Tauglichkeit an. Der Anteil der Militärdiensttauglichen liegt im schweizerischen Durchschnitt bei 73 Prozent und schwankt kantonal zwischen beinahe 90 Prozent im Kanton Obwalden bis hin zum Schlusslicht von nicht einmal 63 Prozent im Kanton Neuenburg. Wie der Unterschied von 27 Prozent zu begründen ist, bleibt schleierhaft. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Obwaldner die «härte Sieche» sind. Offensichtlich drücken sich die Neuenburger eher vom Dienst am Vaterland, und dieses Abschleichen ist leichter möglich als andernorts.
Zudem wäre es an der Zeit, den Zivildienst kritisch zu hinterfragen, denn nur wer den Dienst an der Waffe nicht lässig findet oder mit seinem pazifistischen Weltbild nicht vereinbaren kann, sollte noch lange nicht den Wehrdienst verweigern dürfen. Auch die Möglichkeit, sich während der Dienstleistung zu jedem Zeitpunkt in den Zivildienst verabschieden zu können, ist ein Unding. Das Argument der längeren Dienstzeit ist ein Scheinargument, wenn man zum Beispiel in Betracht zieht, dass in Basel-Stadt ein SP-Politiker anstelle der Rekrutenschule unter dem Titel Zivildienst Unterschlupf in einer links-politisierenden Organisation gefunden hat.
Rückbesinnung auf den Bürgersoldaten
Es wäre für den eigenen Schutz immens wichtig, dass die bereits etwas in Vergessenheit geratene Kombination von Bürger und Soldat wieder in den Vordergrund rückt. In der ganzen Ukraine sah man Bilder, wie Landsleute eine Schnellbleiche in der Waffenhandhabung erhielten. Wenn diese Menschen bereits eine solche in einer militärischen Grundausbildung – wie zum Beispiel in der Rekruten-
schule – erhalten hätten, wären die Ukrainer um ein Vielfaches im Vorteil.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine sollte für uns Anlass sein, jene Werte zu kalibrieren, welche für die Schweiz existenziell sind. Und dazu gehört nun mal eine schlagkräftige Armee, welche mit Blick auf die politischen Angriffe auf die Kampfjetbeschaffung auch in der Lage sein muss, unseren Luftraum zu verteidigen und feindliche Infrastrukturen auch ausserhalb unserer Landesgrenzen zu zerschlagen.
Realismus in Zeiten der Bedrohung
Es ist beinahe Ironie des Schicksals, dass die «Macher» der unsäglichen «Rundschau-Sendung» des Schweizer Fernsehens SRF zwecks Verunglimpfung des Kampfjets F-35 dem VBS unterstellten, dass der Feind in Richtung Osten liegt. Und heute? Aktuell denkt die Bundesrepublik Deutschland über die Einführung der Wehrpflicht nach, und zum ersten Mal in ihrer Geschichte spricht die EU Gelder für Waffen. Es hat auch etwas Beruhigendes, dass in Zeiten einer akuten Bedrohung die Menschen zu Realisten werden. Nur das Schweizer Fernsehen und Radio SRF hat sich bei einer feministischen Pfarrerin dafür entschuldigt, weil bei der Berichterstattung über den Krieg zwischen Russland und der Ukraine das Wort «Brudervolk» verwendet wurde. Denn nach der Meinung dieser Pfarrerin soll es sich dabei um einen fürchterlich patriarchalischen Ausdruck handeln. Für gewisse Kirchenvertreter (innen) ist der Krieg offenbar zweitrangig. Hauptsache, es wird politisch korrekt und unter Einhaltung sämtlicher Genderphantasien darüber berichtet.
„Auch wir haben unsere militärische Schlagkraft sträflich vernachlässigt“
Mit diesem Titel trifft Herr Melzl ins Schwarze. Unsere Armee hat in den letzten Jahren die folgenden Schlagzeilen produziert: Ein altes Transportwägelchen, Duro genannt, wurde pro Stück für 250 000.- instand gestellt, die Flugabwehr die nur zu Office-Zeiten fliegt, Patrouille Suisse die Langenbruck nicht findet, Spesen Skandal bei der Militärführung, die Ruag die sich die wichtigsten Daten klauen lässt, das elektronische Dienstbüchlein das nie zustande gekommen ist, Minenwerfer Cobra der nur bei schönem Wetter zu nutzen ist, nicht mal die passenden Unterhosen für die Frauen konnte die Armee beschaffen.
Festzuhalten sind noch die Namen der verantwortlichen Bundesräte der letzten Jahre. Angefangen bei Herr Ogi, danach Herr Maurer, und auch noch Herr Parmelin. Alles Männer, alles Bundesräte der SVP.
Nun gut, stärken wir unsere Abwehrbereitschaft und rüsten auf. Nur wer Atomwaffen hat, und in der Lage ist, diese auch in einem grossen Radius einzusetzen, wird nicht angegriffen. Weshalb sollen Staaten wie Israel oder unser Nachbar Frankreich Atomwaffen im Arsenal haben und wir nicht?
Einzelne Bundesräte der Vergangenheit „anzumachen» liegt daneben.
Der Bundesrat entscheidet zu allen Geschäften mit Mehrheit.
Das Parlament erteilt, letztlich zu allem, mit Mehrheit, den ja oder nein Segen und das Parlament wird vom Volk gewählt, das ist der Weg der Demokratie.
Die Verteidigung Armeemisere ist somit vom Volk mit Mehrheit mitverursacht.
Alle Entwicklungen der Letzten 30-50 Jahre die sich zunehmend als verheerend Katastrophal entpuppen, wurden in zahllosen Volksabstimmungen Schritt für Schritt gutgeheissen.
Auch zwei zentrale Kernelemente die absehbar verheerende Wirkung entfalten werden.
Mit der Annahme der Verfassung vom 1.1.2000 wurde auch die darin umschriebene Verteidigungspolitik und Zielsetzungen gutgeheissen.
Desgleichen in einer 2. Fundamentalen Angelegenheit, bei der Aufstockung der Bevölkerung auf über 200 % der Agrarbasis. In der Angelegenheit gab es eine ganze Reihe von Volksentscheiden mit bis zu 2/3 Mehrheiten für die Aufstockung der Bevölkerung, ja die letzte von rund 6 wurde mit ein paar wenigen Nasen Mehrheit gutgeheissen.
Der Villiger verkündete vor 30 Jahren die Marschrichtung‚ kleinere Armee mit mehr Muskeln, das die mehr kostet als die alte, hat er auch noch am Rande Erwähnt.
Fast alle befanden das für sehr gut. Die Alte wurde im Schnellverfahren radikal eliminiert.
Die Neue kleinere hat bis dato dummerweise nur Minimuskeln. Das Ganze ist längst zur endlos Reformitis degeneriert, mit lustigen Sondereinlagen, wie Aufwuchs-Armee und anderem Schwachsinn Zb. es wurden LKW statt Waffen beschaft, dabei ist die Schweiz voller LKW die man im Kriegsfall wie vormals, requirieren kann explizit auch für die Normierten Container Transporte.
Bitter sehr Bitter die Schweiz ist zum Schiff ohne Ruder, mit zerfetzten Segeln verkommen, das hilflos in der Stürmischen See herumgeworfen wird.
Das rechtzeitige aufrüsten ist längst verschlafen‚ die Kosten sind noch das kleinere Problem das grössere ist die Beschaffbarkeit, sowie die Bedingungen. Glaubt den tatsächlich ein halbwegs Nüchterner die USA würden die Schweiz die bei der NATO wegen, Neutralität nicht mitmachen will, vor den NATO—Mitgliedern beliefern. Tja die Dinge sind halt etwas komplexer und vielschichtiger als sich das die meisten vorstellen. Mit zack zack Stechschritt marsch mensch, kommt man heute nicht mehr weit. Das mit dern Gripen ist vermasselt, ob wir den F 35 ohne Mitgliedschaft in der NATO bekommen kann sein oder auch nicht. Desgleichen beim übrigen Material, kann sein oder auch nicht, dazu beschränkt sich die noch verfügbare Schweizer Rüstungsindustrie lediglich auf Komponentenfertigung heisst keine kompletten Waffensysteme.
Als nüchterner Beobachter des Geschehens, kommt man nicht mehr um die bittere sehr bittere Feststellung herum, das mit der immerwährenden Neutralität ist gegessen. Die Strategen und Hofschranzen im VBS haben still und leise, an der Demontage gearbeitet, tja und die Volksvertreter haben es, sei es aus Naivität oder schlicht Dummheit abgesegnet.