Der für Asylbewerber zuständige Bundesrat Jans will das rechte Lager besänftigen. Es sei jetzt gelungen, «viel mehr Asylsuchende abzuweisen als früher», vermeldet der Bundesrat. Dies ist zumindest auf dem Papier so – ob sie dann tatsächlich gehen müssen, ist eine andere Frage.
Herr Beat Jans lebt in einer Traumwelt. Letzthin verkündete er stolz, dass zu früheren Zeiten einer von zehn Migranten zurückgewiesen worden sei. Nun, so der Bundesrat, seien es zwei – eine Verdoppelung! Doch gleichzeitig liest man in der Zeitung, dass zurzeit tausende Migranten mit gefälschten Pässen in die Schweiz kommen. Diese Migranten sind folglich bei den offiziell Registrierten nicht erfasst. Wenn Jans vorrechnet, dass von zehn inzwischen zwei Migranten zurückgewiesen werden, bedenkt er nicht, dass zusätzlich zu den zehn Migranten noch fünf Illegale in die Schweiz eindringen. Jans müsste also von 15 Asylanten ausgehen. Wenn dann von diesen 15 Menschen zwei abgeschoben werden, bleiben 13 hier – während früher von zehn Migranten nur neun blieben.
Unser linker Justizminister konstruiert aus einem Detail einen Erfolg, um das ganze Problem, mit dem die Schweiz zu kämpfen hat, zu verschweigen. Es wäre zu hoffen, dass derjenige, der für das Asylwesen zuständig ist, endlich einmal aus seinen Träumen erwacht und sich einmal mit der Realität auseinandersetzt. Dann würde klar, dass der Bundesrat zu mehr Aktionen verpflichtet ist, statt nur ein schönes «Pflästerchen» auf die klaffende Wunde anzubringen.