Ulrich Schlüer
Die Infizierungen sinken, die Spitäler vermelden Entspannung. Trotzdem lässt Bundesrat Berset erneut sämtliche Gaststätten schliessen. Diejenigen, die gerne einmal auswärts essen, werden diese Massnahme überleben. Aber es gibt auch Frauen und Männer, die – auch im Winter – draussen arbeiten. Die in Pausen etwas Wärme suchen, mittags oder abends warm speisen möchten: Denen bleibt die Kälte im Freien. Sollen doch selber schauen …
Es gibt auch Berufschauffeure, die Tag für Tag unterwegs sind. Ihnen werden Pausen gesetzlich verordnet. Sollen sie, denkt man sich wohl zu Bundesbern, doch in der Kälte stehen, im Regen, im Schneetreiben. Restaurants bleiben für sie verrammelt.
Es gibt aber auch Berufschauffeusen. Wo gehen die auf die Toilette? Darüber verliert das Gesundheitsministerium des dauernd daherschwadronierenden Herrn Alain Berset keinen Gedanken. Für Männer stehen am Strassenrand Bäume – aber für Frauen?
Jetzt hilft dem realitätsblinden Gesundheitsminister eine Frau auf die Sprünge: Die Obwaldner Nationalrätin Monika Rüegger. Sie hat im Bundeshaus erlebt, wie Parlamentarier, die sich über Schliessungs-Vorschriften für das niedere Volk hinwegsetzen, das Restaurant im Parlamentsgebäude kurzerhand zur «Kantine» erklären, deren Öffnungszeiten an den Tagesablauf im Parlament auszurichten seien. Dort trinken und speisen die, die nicht wie das «gewöhnliche Volk» vor verschlossenen Restaurant-Türen stehen wollen.
Nationalrätin Monika Rüegger verlangt nun mittels Petition, für solche Berufsleute, die auf Restaurants an- gewiesen sind, Gaststätten zu «Kantinen» zu erklären, wo es etwas Warmes gibt, wo akzeptable Toiletten benutzt werden können. Weil es wahrhaftig überfällig ist, dass die Ein- und Aussperrfunktionäre zu Bundesbern endlich zur Kenntnis nehmen, dass das Leben nicht bloss aus (oft willkürlich) formulierten Paragrafen besteht. Es gibt Menschen, die draussen, nicht in geheizten Funktionärsbüros arbeiten müssen. Auch sie haben Bedürfnisse.
Wir bitten unsere Leserinnen und Leser, die von Nationalrätin Monika Rüegger lancierte Petition – mitgetragen von der Aktion SOS-KMU, einer Gründung der «Schweizerzeit» – nachdrücklich und breit zu unterstützen:
