Der Tag, an dem der Strom grossräumig ausfällt.
Die meisten Menschen setzen einen «Blackout» mit einem etwas grösseren Stromausfall gleich. Diese Annahme ist definitiv ein gefährlicher Irrtum. Denn ein Blackout bedeutet nicht nur das unangenehme Wegbleiben der Stromversorgung für ein paar Stunden, sondern den kompletten Stillstand des gesamten öffentlichen und privaten Lebens, unter umständen für Wochen bis Monate.
Damit der Begriff «Blackout» richtig eingeordnet und verwendet werden kann, lohnt sich der Versuch einer möglichen Definition: «Ein Blackout ist ein plötzlich auftretender, grossflächiger und über mehrere Stunden bis Tage andauernder Stromausfall, gefolgt von einem langwierigen Infrastruktur- und Versorgungsausfall. Stillstands-anfällige und aufeinander abgestimmte Lieferketten kommen zum Erliegen. Externe Hilfeleistungen können nicht erwartet werden. Alles, was nicht vorbereitet und vorgesorgt bereitsteht, wird nicht zur Verfügung stehen. Die Rückkehr zum Normalzustand in allen Bereichen wird mehrere Wochen bis Monate dauern.»
Damit die weitreichenden Auswirkungen eines «Blackouts» gesamtheitlich erfasst werden können, nachfolgend eine (vereinfachte) Beschreibung auf der Zeitachse.
Phase 1: Stromausfall
Der Ausfall der Stromversorgung ist lediglich die Phase 1 einer weitergehenden Kettenreaktion. Während in der Phase 1 innert Stunden sämtliche durch das Stromversorgungsnetz betriebenen Gerätschaften, Infrastrukturen und Dienste zum totalen Stillstand gelangen, wird nach der (teilweisen) Rückkehr der Stromversorgung kaum etwas funktionieren wie zuvor.
Phase 2: Zusammenbruch der Lieferketten
In der Phase 2 werden während Tagen die hochsensiblen Telefon-, Handy- und Datennetze (Internet) nicht vollumfänglich betriebsbereit sein. In dieser Zeit werden weder Produktion, Logistik noch Treibstoffversorgung funktionieren, da es heute überall zwingende und direkte online Datentransfer-Abhängigkeiten gibt. In der Folge werden die Lieferketten unterbrochen, worauf der Güteraustausch sowie sämtliche Produktions-, Nachschubs- und Versorgungsprozesse zum Erliegen kommen. In dieser Zeitspanne, wenn insbesondere die Einkaufsregale nicht wieder aufgefüllt werden können, müssen die Menschen auf ihre individuellen Vorräte zurückgreifen. Wie lange wird Ihr persönlicher «Notvorrat» aus-
reichen?
Phase 3: Schleppende Normalisierung
Erst in der Phase 3 werden während Wochen bis Monaten die schrittweise Normalisierung und der Wiederanlauf der Produktion sowie die Versorgung mit Gütern des täglichen Lebens beginnen. Ab dem Zeitpunkt, da der Strom ab Steckdose wieder zur Verfügung steht, wird eine nur schleppende und lang andauernde Normalisierung stattfinden. Daher muss mit längerfristigen Versorgungsunterbrechungen und Lieferengpässen gerechnet werden.
Risiken der Vernetzung und Digitalisierung
Solange der Strom fliesst, können wir von der fortschreitenden Vernetzung und Digitalisierung im Alltag profitieren. Sobald aber der Energiekreislauf zusammenbricht, manifestieren sich schwerwiegende Herausforderungen. Die Bereiche Nahrung, Finanzen, Justiz, Gesundheit, Wärme, Wasser, Transport und Logistik sowie Telekommunikation sind vollumfänglich auf eine stabile und funktionierende Stromversorgung angewiesen. Ohne Strom läuft in unserer digitalen und vernetzten Welt gar nichts!
Schlussfolgerungen
Es geht nicht darum, mit diesen Ausführungen Angst oder Panik zu schüren. Es geht vielmehr darum, zu Überlegungen anzuregen, ob das Risiko eines flächendeckenden Stromausfalles, gefolgt von einem «Blackout» mit all seinen einschneidenden Konsequenzen, ein tragbares Risiko ist. Bei nüchterner Betrachtung fühlt sich die «Energiestrategie 2050» des Bundesrates an wie ein Luftschloss. Fernab von Fakten und funktionierenden technischen Lösungen wird eine Traumwelt konstruiert – eine ideologische Blase, die mit dem Ende des fliessenden Stroms jäh platzen wird.
Die Politik ist angehalten, sich gemäss unserer Bundesverfassung (Art. 89, Abs. 1) für eine ausreichende und sichere Stromversorgung einzusetzen. Ein «Blackout» ist definitiv keine Option!
Ich denke, das Umbruch- und Publikationssystem sollte mal überprüft werden, siehe obigen Text.
Guten Tag
Herzlichen Dank für den Hinweis.
Wir haben es korrigiert.
Freundliche Grüsse
Auch die Heizungen fallen bei einem Stromausfall aus, so wie kürzlich im Oberwallis.
Sogar bei einem nur kurzem Stromausfall von einer guten Stunde:
https://walliser-zeitung.ch/grossflaechige-stromausfaelle-im-oberwallis/
Wenn im Winter Wärmepumpen-Heizungen, Öl-Heizungen, Gas-Heizungen, Holzpellet-Heizungen usw. ausfallen, friert man auch noch.
Denn diese haben ohne Strom keinen Zündfunken, keine Steuerung und auch keine Umwälzpumpe, die das erwärmte Wärmeträgermedium zu den Heizkörpern befördert und stehen still.