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Bündnispartnerin

Die FDP im Sog der SP

Sind Sie, aufmerksam für das politische Geschehen, gelegentlich interessiert, sich über linke Ideologie und linke Schlauheit in der Umsetzung linker Ideologie in den politischen Alltag zu orientieren, dann müssen Sie sich von Zeit zu Zeit die Kolumnen von Philipp Loser im Magazin zum Tages-Anzeiger (und weiteren Blättern) zumuten.

Vor einer Woche (27. Juni) wurde man besonders fündig. Loser beschreibt, wie die Linke derzeit für elementare linke Anliegen Mehrheiten und Abstimmungen gewinnt. Er porträtiert dazu die aus Sicht linker Ideologen wert- und wirkungsvollste Verbündete. Er beschreibt, wie sich die Porträtierte linken Einflüsterungen öffnete – von Paul Rechsteiner als altem und Pierre-Yves Maillard als neuem Gewerkschaftsboss. Sie habe sich deren Strategien soweit angeeignet, dass ihr – sogar «in der strukturkonservativen Schweiz» – in Kurzzeit die Schaffung eines neuen, der Linken zudienenden Sozialwerks gelungen sei. Dem Volk werde es als «Übergangsrente» verkauft. In Wahrheit ist sie (das schreibt Loser zwar nicht ausdrücklich) eine Entlassungsrente. Die Annäherung an die EU im Visier, habe die überaus schlaue Dame auch die blindwütig gegen die Begrenzungs-Initiative der SVP wetternden Arbeitgeber-Verbandsheinis in die Gefolgschaft für das linke Anliegen einzureihen verstanden. Ein derart durchtriebenes Manöver wäre einem Johann Schneider-Ammann nie und nimmer gelungen.

Nicht nur zwecks Ausweidung der Bundeskasse – in Wahrheit Ausplünderung der Steuerzahler – sei sie als Verbündete wertvoll. Nein, sie sorge mit dem neuen Sozialwerk dafür, dass die ganz auf EU und Internationalismus konzentrierten Links-Ideologen vor der aus der Annäherung an Brüssel Lohneinbussen befürchtenden Arbeitnehmerschaft das Gesicht nicht verlieren. Dass diese Bündnispartnerin auf diese Weise den Weg nach Brüssel «frei von Ideologie und Einfluss der eigenen Partei» beschreite, sei bemerkenswert; die Freisinnigen auf EU-Kurs scheinen nach Loser nicht einmal zu durchschauen, wie sie einem linken Kernanliegen zum Durchbruch verhelfen. Der «freisinnige Fehlgriff» in der Bundesratswahl erweise sich für die Linke heute als «freisinniger Glücksgriff».

Von wem da die Rede ist – das haben Sie längst erraten: Porträtiert hat Loser Bundesrätin Karin Keller-Sutter.

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Publiziert von Ulrich Schlüer

Dr. Ulrich Schlüer ist Historiker, Verleger und alt Nationalrat des Kantons Zürich. 1979 gründete Dr. Ulrich Schlüer die «Schweizerzeit», welche als bürgerlich-konservatives Magazin für Unabhängigkeit, Föderalismus und Freiheit bis heute erfolgreich seine Leserschaft bedient.

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4 Kommentare

    • Guten Tag Marianna

      Sie behaupten das Frau Bundesrätin Karin Keller-Sutter mit ihrem Amtsantritt ihre Meinung/ihre Versprechen ins Gegenteil gedreht hat? Das wäre gelogen – aber nicht Verrat am Schweizervolk.
      Ein Verrat am Schweizervolk hat in der Schweiz auch heute mit unserem Zeitgeist strafrechtliche Folgen für solche Personen.

      Peter Gambon Davos, Schweiz, Europa

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