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Das Perpetuum mobile ist erfunden

Jedermann (Entschuldigung: Jedes Wesen) macht täglich die Erfahrung: Je dichter Bevölkerung auf gleichbleibender Fläche zusammengepfercht wird, desto grösser wird der von dieser Bevölkerung verursachte Ressourcenverschleiss.

Die ins Land Gepferchten benötigen schliesslich Wohnraum. Und jedermann beobachtet: Quadratkilometer um Quadratkilometer hat Grünfläche dem Beton den Vortritt zu lassen. Schliesslich soll jede Person menschengerecht wohnen können.

Leisteten sich Häuserbauer früher zwischen den Wohnblöcken baumbewachsene Grünflächen, wird heute «Verdichtung» dekretiert: Jeder bebaubare Quadratmeter soll genutzt werden für von Jahr zu Jahr in laufend grösserem Ausmass benötigten Wohnraum.

24 Stunden Dichtestress

Und die zu verdichtetem Wohnen Verurteilten müssen sich täglich an Orte verschieben, wo Arbeitsplätze wenigstens ihre Anwesenheit verlangen. Für die daraus resultierenden allmorgendlichen und allabendlichen Verschiebungsorgien werden Strassen benötigt, fressen sich neue Tramlinien durch zuvor grüne Wiesen, durchschneiden Eisenbahnachsen die Landschaft – auf dass das Dichte-Erlebnis keinen einzigen all der lieben Miteinwohner irgend einmal verlassen könnte.

Dass aus den Verschiebungsübungen enormer Energiebedarf resultiert, das leuchtet jedem ein. Wird die dafür benötigte Energie auch von Halbjahr zu Halbjahr effizienter eingesetzt, so sorgt die stete Zunahme der Bevölkerungszahl dafür, dass eigentlich Eingespartes durch Neubedarf weitgehend aufgehoben wird: Voraussetzung für die obrigkeitliche Klage, es werde freiwillig zu wenig gespart; der Staat müsse eingreifen. Nur dann lasse sich Artenvielfalt in der Natur erhalten.

Dass der Dorfladen angesichts anhaltender Bauwut längst verschwunden ist, sorgt dafür, dass fürs Einkaufen in Konsumtempeln ebenfalls reichlich ehemalige Grünflächen asphaltiert und betoniert werden müssen.

Online-Verkauf soll dies ersetzen? Nicht die Spur! Auslieferung und Rücknahme der zunehmend unermesslich durchs Land gejagten Paketlawinen erfordern zusätzliche Transport- und Einlagerungskapazitäten. Der Bedarf nimmt zu – zur grossen Freude der Regulierungsgeneräle in den staatlichen Bürokratien.

Auslauf für Eingesperrte

Unausweichlich ist, dass die verdichtet Eingesperrten auch Auslauf benötigen. Viele haben das kaum Ressourcen übernutzende Wandern wiederentdeckt. Sie müssen immerhin ins Wandergebiet transportiert und abends von dort wieder zurückgebracht werden.

Andere suchen den Auslauf auf täglich wachsender Zahl von E-Bikes. Der Wald, einst Naherholungsgebiet, wird Kulisse für Rennpisten. Schliesslich erbringen die von der Politik gehätschelten E-Bikes Jahr für Jahr mehr Platz fordernde Leistung. Schnelle Räder verlangen nach zusätzlichem Raum, was gebieterisch nach dichterer Reglementierung ruft, auf dass Zusammenstösse vermieden, Fussgänger vor Rasern geschützt, Rennpisten sorgfältig vom anderen Verkehr getrennt werden, auf dass die Überquerung solcher Rennpisten gefahrenarm organisiert werden kann.

Regulierer am Ruder

Das Regulieren wird Trumpf. Die Obrigkeit, unermüdlich regulierend, stellt auf Kosten echt arbeitender Bürgerinnen und Bürger Heerscharen von Kontrollfunktionären, von Anordnungs-Erfindern, von Statistikern, von Freizeitüberwachern ein – und was der löblichen Staatstätigkeiten mehr sind.

Schlussendlich müssen diese Obrigkeiten nur noch für eines sorgen: Auf dass der Bedarf nach immer spitzfindigerer Regulierung nicht einschlafe, ist dafür zu sorgen, dass laufend neue Nutzer-Wesen (Entschuldigen Sie diese genderkonforme Wortwahl) in möglichst bedeutender Zahl ins Land eingeschleust werden.

Auf dass die lautstark verbreitete Forderung nach sparsamem Haushalten mit Ressourcen, nach mehr Artenschutz in der Natur, immer wieder neuen Regulierungsbedarf auslöst, haben an den Landesgrenzen die Tore für alle, für die das obrigkeitlich finanzierte Leben in der sich verdichtenden Schweiz das Ziel aller Träume geworden ist, sperrangelweit offen zu stehen. So dass jeder und jede jederzeit einströmen kann, den Regulierern, Kontrollierern, Überwachern und Steuergelder-Verschwendern das Eldorado unendlichen Wirkens sichernd.

Derweil sorgt die Obrigkeit dafür, dass den Regulierern, Kontrollierern und Anordnern in jeder Phase ordentliches Luxusleben gesichert bleibt – auf dass sie als Wählerinnen und Wähler dieser sie hätschelnden Obrigkeit auf ewig gewonnen werden können – im Perpetuum mobile, das sich Links-Grün für immer glaubt gesichert zu haben.

Das letzte Traktandum

Eine kleine Achillesferse haftet diesem Perpetuum mobile derzeit freilich noch an: Allein die Opfer der Vollpferchung des Landes besitzen derzeit das Recht, mit ihrem Stimmzettel über die Zukunft der Schweiz bestimmen zu können. Und gelegentlich – wenn es zum Beispiel um unermessliche Explosion der CO2-Abgaben geht – schütten diese Stimmbürger etwas Sand ins als gut geölt geglaubte Getriebe der totalen Umwälzung der Schweiz. Solche Betriebsunfälle, meinen die sozialistischen Abtöter jedes eigenständigen Charakters der Schweiz, müssten ausgeschaltet und ihre Verursacher ausgemerzt werden. Dazu müsste denjenigen unverzüglich volles Stimm- und Wahlrecht erteilt werden, die als einzige Leistung bisher bloss das (legale oder illegale) Überqueren unserer Landesgrenze geschafft hätten.

Allein so könne Links-Grün ewiges Regieren – bis über den Untergang der Schweiz hinaus – garantiert werden.

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Publiziert von Ulrich Schlüer

Dr. Ulrich Schlüer ist Historiker, Verleger und alt Nationalrat des Kantons Zürich. 1979 gründete Dr. Ulrich Schlüer die «Schweizerzeit», welche als bürgerlich-konservatives Magazin für Unabhängigkeit, Föderalismus und Freiheit bis heute erfolgreich seine Leserschaft bedient.

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16 Kommentare

  1. Am Schluss wird auf jedem zweiten Quadratmeter eine Menschin leben. Daneben hat es einen Quadratmeter mit einem Wesen namens Obrigkeit, das diese Menschin am Leben erhält und unterhält, damit es ihr (der Menschin) nicht langweilig wird. Wenn einmal ein kleines Virus kommt, dass die Bevölkerungsdichte reduzieren könnte, so dass man(n) wieder atmen könnte, wird das Obrigkeitswesen dieses Virus mit allen Mitteln bekämpfen, weil es sonst sein könnte, dass man es (das Obrigkeitswesen) nicht mehr braucht.

  2. Auch der Professor Knutti, ist interessiert am Perpetuum Mobile. Seine erneuerbare Energie erfordert dieses Utensil. Nur so kann man die Physik Übertölpeln? Erneuerbare Energie, diejenige Wärme aus allen Geräten, der Stromerzeugung, Verbrennungen von Öl, Gas,Kohle. Kennt jemand einen Physiker der bestätigen kann, dass man diese Wärme die sich mit der Atmosphäre ausgleicht wieder verwenden kann? Da lacht sogar die Sonne, wenn der Prozess der Fusion mal zu Ende ist, die 4 Wasserstoffatome zu einem Heliumkern zu Verschmelzen und so Wärme abgibt, zur Erhaltung der Natur auf Erden, ist es aus mit der Maus. Der gute Knutti muss dies ja glücklicherweise nicht erleben, dann sind seine Atome noch Vorhanden und dienen einem anderen Zweck, nicht mehr vor dem Vortragspult im Hörsaal der ETH, aber sicher nicht das Perpetuum Mobile am Laufen haltend?

  3. Diesbezüglich gebe ich der Schweizer Zeit absolut recht und hoffe zugleich, dass diese obgenannten Missstände wirkungsvoll bekämpft werden können – evtl. mit Hilfe einer Volksinitiative!

  4. Sehr geehrter Herr Schlüer

    Nicht immer teile ich Ihre Ansichten. Aber diesmal haben Sie meine Sorgen voll getroffen.
    Ich habe das Glück, seit einem halben Jahr in einer Überbauung aus den 70er-Jahren zu wohnen, mit Terrasse. Den grossen Umschwung zwischen den Häusern haben wir in Eigenregie und mit den Nachbarn zu einem kleinen Paradies gestaltet. Wir müssen Abends nirgendwo hin. Ferien mach wie jetzt im Garten. Ökologisch? Aber sicher, solange niemand auf die Idee kommt, die Überbauung zu verdichten.

  5. Sehr geehrter Herr Schlüer,

    Auch mit diesem Artikel haben Sie natürlich wieder ein Thema aufgegriffen das wirklich ein reales Problem darstellt, denn die radikale Zunahme der Weltbevölkerung findet tatsächlich statt und ist nicht mehr zu übersehen und da müssten wir uns eigentlich schon Gedanken machen wie wir diese Frage beantwortet sollen? Aber bestimmt nicht so, wie z.B. eine gewisse Gruppe in den USA, die nach deren eigenen Vorstellung, die «einzig richtige Lösung» bereits in Stein gemeisselt haben. In einem riesigen Monument aus Stein, den «Marksteinen von Georgia» im Elbert County des Bundesstaates Georgia (USA) sind zehn Botschaften in mehreren Sprachen eingemeisselt. Dort heisst es, dass die gesamte Menschheit vernichtet und von 8 Milliarden Menschen auf 500 Millionen Menschen reduziert werden müsse!
    Da ergibt sich doch die Frage: Wer hat denn dieses Monument gebaut? Wer will 7,5 Milliarden Menschen ausrotten? Und, wer sollen denn dann die 500 Millionen «Auserwählten» sein, die am Leben gelassen werden sollen?
    Wann wachen die Menschen endlich auf? Oder wollen die weiter schlafen und mit Masken vor dem Gesicht auf den Knien am Boden kriechen, bis sie alle mit mRNA Mikro-Chips geimpft sind?
    Ihr denkt das sei lediglich eine «Verschwörungstheorie»? Dann schaut Euch doch mal dieses Video an: https://youtu.be/7e1R-v8E34E

  6. Das » Perpetuum mobile » gibt es leider nicht 😜👣🐛 wir müssen jeder Bewegung : Energie ! zuliefern, sonst kommt sie zum Stillstand – durch Reibung und durch Widerstand –
    So ist unsere Welt aufgebaut – die Gesetze der Physik können wir nicht austricksen –
    Die Fortpflanzung entsteht durch : männliches und weibliches » Genmaterial » nicht durch ein : es 💩
    Wir müssen die Natur nicht neu erfinden , aber mit frischer Energie uns einsetzen , dass wir die Lebensgrundlagen nicht zerstören und dass wir unsere : Gier nach – immer mehr haben – in den Griff bekommen 🐝🐢🐜

  7. besten dank Hr Schlür,
    dazu komt die verschleiertte KESP welch danndeingreift sollteman niemanden angeordnet haben welch die= meine rechte vertreten wird. und nicht eine fremde person TG eine frechheit waeren beistan wurde nie in monatliche bilanz an mich gesand bruder in USA .

  8. Bitterer Sarkasmus, der die Lage treffend beschreibt. Mit der Zersiedlung geht immer auch eine Zerstörung einher. Mit jedem Kulturland das verschwindet, mit jedem Strassenzug der verschandelt wird, verschwindet auch ein Teil der Schweiz. Das wirkt sich unterbewusst auch auf die Schweizer aus. Die äussere Zerstörung der Schweiz, hat auch eine seelische Zerstörung in der Bevölkerung zur Folge. Die zivilisatorische Verwahrlosung in den Städten und Agglomerationen sollte Warnung genug sein.

  9. Sehr geehrter Herr Schlüer
    Es ist bekannt, dass die SVP die einzige grosse Partei ist, welche versucht, die Masseneinwanderung zu stoppen oder in Grenzen zu halten. Deshalb war es für mich unverständlich, dass Exponenten der SVP die ECOPOP-Initiative genauso bekämpft haben wie alle andern Parteien auch.
    Aber was Sie schreiben ist natürlich richtig.
    Freundliche Grüsse
    Karl Schär

  10. Die ganze sehr fragwürdige Verdichtungsübung hat noch einen bis dato kaum debattierten Faktor.
    Einen knallhart Wirtschaftlichen.
    Die lnfrastruktur-Aufwendungen steigen zunehmend exponentiell.
    Die Kosten je nutzbarem Wohn und Gewerbeflächeneinheit in M2, und öffentlichem Raum verteuern sich entsprechend.
    Bis dato konnte sich die Schweiz mit div. Massnahmen standortvorteile sichern.
    Der knallhart verfügbare Spielraum wird laufend kleiner, die noch möglichen Standortvorteile werden laufend schneller durch die aus dem Ruder laufenden Grundkosten aufgefressen.
    Die Ökologisch und Gesellschaftlichen Auswirkungen des Wachstums werden breit debattiert, die Wirtschaftlichen fatalerweise NICHT.
    Die Linken sind bekannt, Ökonomieanalphabeten.
    Bei einer Mitte (CVP) oder FDP stellen sich zunehmend Fragezeichen insbesondere die FDP-ler sind offenbar mit grossen Zahlen auf dem Bankkonto glücklich.
    Mit den Schuldverschreibungen (Zb.,,Ewige» Hypoteken.) wird nicht mehr abgeglichen.
    Ob diese grossen Zahlen unter dem Strich, noch einen Nutzen einen Ertrag generieren?
    Das zu schnellen oh je, scheint deren Geistige Fähigkeiten zu überfordern.
    Ein weiter sooooo führt unabwendbar knallhart, in den AUCH Wirtschaftlichen Ruin.

  11. Etwas zum Nachdenken: +++ UMWELTZERSTÖRUNG +++ PANDEMIEN +++ KRIEGE +++ HUNGER +++ UNRUHEN +++ ANARCHIE +++ FLÜCHTLINGE +++ KLIMA-KATASTROPHE +++ MASSENTIERHALTUNG +++ TIERQUÄLEREI +++ GEMEINSAME URSACHE +++ Die Grund-Ursache für alle Umweltprobleme inklusive der Klimakatastrophe ist meiner Ansicht nach die globale Überbevölkerung des Menschen, der immer mehr Natur zurückdrängt und zerstört. Jede Umweltschutzmaßnahme ist daher immer nur kurzfristig wirksam, weil pro Jahr rund 100 Millionen Menschen dazukommen, die wiederum Ressourcen verbrauchen, den CO2-Ausstoß vergrössern und den menschlichen «Fussabdruck» deutlich erhöhen. Daher hilft nachhaltig nur ein weltweiter, humaner, aber konsequenter Geburtenstopp mit anschließenden Geburtenregelungen für alle Menschen weltweit, um alle Umweltprobleme an der Wurzel zu packen. Bitte UNTERSCHREIBEN und UNTERSTÜTZEN: https://www.change.org/p/weltweite-geburtenregelungen-verbindlich-einf%C3%BChren-introduce-obligatory-world-wide-birth-controls

Kompass-Verlust

Schweizerzeit-Aktuell «Der Fall Brian alias Carlos»