Seit den unmöglichen Demarchen von Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf im Zusammenhang mit der Abschaffung des Bankkunden-Geheimnisses werde ich ein ungutes, mulmiges Gefühl nicht mehr los: Die Schweiz lässt keine Gelegenheit aus, um am eigenen Ast zu sägen.
Für mich selber habe ich einen imaginären Club gegründet, den Makramee-Club. Nam- haften Exponenten der Schweizer Politik und Intelligenz teile ich je nach politischen Taten eine Mitgliedschaft oder sogar eine Ehrenmitgliedschaft in diesem Club zu. Makramee steht als Sinnbild für die vollkommene Sinnlosigkeit des politischen Tuns, welches ein zukünftiges Abseitsstehen der Schweiz in allen Belangen einleiten wird, bis hin zur vollkommenen Bedeutungslosigkeit.
Wir sollten uns an diesem Punkt wenig vormachen. So, wie die Dinge laufen, werden wir diesen Zustand bald erreichen. Bedeutungslos zu sein muss nicht den sofortigen Untergang bedeuten, es ist vielmehr ein schleichen- der Prozess, eine Metamorphose von einer pulsierenden Willensnation zu einer Randnotiz in der Welt. Elsass, Vorarlberg – warum nicht auch das Tessin – sind abgehalfterte Regionen am Rande, die keine grossen Würfe mehr erwarten. Rien ne va plus, Mesdames, Messieurs. Stillstand. Genau auf diesem Weg sind wir. Wer ist verantwortlich? Mein imaginärer Makramee-Club.
Von Eveline Widmer-Schlumpf über Doris Leuthard … Sicher, Eveline Widmer-Schlumpf hat sich eine Ehrenmitgliedschaft verdient, da mit ihr dieses dumpfe
Gefühl in mir aufkeimte. Doch der Club ist gewachsen, rasant. Da gäbe es eine würdige Nachfolgerin: Doris Leuthard, einem globalen Modefurz folgend, aufgrund eines Tsunamis (Flutwelle, verursacht durch ein Erdbeben draussen im Meer) im fernen Japan hat der Schweiz, der überlegenen Energiehochburg Europas, eiskalt die Energie-Autarkie geraubt – lächelnd. Sie verspricht uns nun aus dem Hintergrund, dass wir auch ohne russisches Gas auskommen können. Doch sie versprach auch, dass wir ohne Atomkraft auskommen würden. Ehrenmitgliedschaft im Club garantiert, auf Lebzeit.
… zu Simonetta Sommaruga
Leuthard hat uns den knappen Schritt vor dem Desaster im Energiewesen beschert (drohende Strommangellage). Doch Simonetta Sommaruga geht noch einen Schritt weiter. Sie will die Schweiz mit Sonnenkollektoren und Windparks zupflastern. Jeder Experte der Elektrizitätswirtschaft wird erklären, dass dies ein sinnloses Unterfangen ist, welches die Herstellungskosten von Elektrizität in ungeahnte Höhen treibt und ausserdem die Schweiz dem Flatterstrom ausliefert.
Und das Schlussresultat?
Wir werden abhängig vom Importstrom. Frankreich freut es, die Tschechen auch. Es sei explizit erwähnt, dass solche, auf irrwitzigen Annahmen basierte Entscheidungen, den normalen Bürger extrem viel Geld kosten werden.
Es gibt heute schon Länder in der EU, deren Strompreis für den Endkonsumenten um satte 840 Prozent aufgeschlagen hat (Beispiel Spanien), weil sie auf flächendeckende alternative Energien setzten und die AKW stillgelegt haben.
Neutralität über Bord geworfen
Doch der Makramee-Club soll nicht auf Frauen beschränkt werden, obwohl sich Schweizer Politikerinnen bisher sehr hervorgetan haben am Sägen des Schweizer Astes. Als Mitglied im Makramee-Club ist auch ein männlicher Bundesrat gesetzt – Ignazio Cassis. Bundesrat Cassis hat sich dafür qualifiziert, indem er die seit dem Wiener Kongress im Jahr 1815 geltende Schweizer Neutralität über Bord geworfen hat und blind der undifferenzierten Modewelle «liebe Ukrainer, böse Russen» gefolgt ist.
In vielen Ländern Asiens, Arabiens und Lateinamerikas wurde die Aufgabe der Schweizer Neutralität mit Unverständnis aufgenommen, und diese Glanzleistung von Cassis hilft bestimmt nicht, den Ruf der Schweiz in solchen Ländern zu festigen. Leider wird sich die Aufgabe der Neutralität in vielen Belangen der internationalen Beziehungen der Schweiz widerspiegeln; die russische Einstufung der Schweiz als «unfreundliches Land» macht den Anfang.
Cassis verursachte einen ausgeprägten Fremdschäm-Effekt als er, als amtierender Schweizer Aussenminister, an einer Ukrainer-Demo teilnahm und den ukrainischen Präsidenten öffentlich seinen Freund nannte. Es scheint hier, dass sämtliche gute Usanzen, Traditionen und das makellose Etikett der Schweizer Diplomatie in den Abfallkübel geworfen wurden, um einen kurzen effektreisserischen medialen Moment zu erheischen.
Unheilige Allianz
Doch wer bringt eigentlich solche Politiker in die Machtpositionen der Schweizer Politik? Vereinfacht würde man sagen: das Schweizer Stimmvolk.
Doch dem ist nicht ganz so. Bekanntlich herrscht eine unheilige Allianz zwischen den grossen meinungsbildenden Medienkonzernen und der Wischi-Waschi-Politikergeneration der Makramee-Club-Anwärter. Eine Allianz, welche mit Hunderten von Millionen Franken Steuergeldern auch noch hätte belohnt werden sollen.
Falls es mit den Medienkonzernen nicht ganz reichen sollte, wurde das mit Steuergeldern zwangsfinanzierte Schweizer Staatsfernsehen in eine Agitprop- Abteilung der Mainstream-Politiker umfunktioniert. Arrogante, ideologisch verbrämte Massregelungen durch Politkommissar «Brotzki» in der Arena SRF sind dabei nur die sichtbare Spitze des famosen Eisbergs.
Weitreichende Konsequenzen
Das Stimmvolk begreift derweil nicht, welche weit- reichenden Konsequenzen die Makramee-Politik auf ihr tägliches Leben haben wird:
Benzinpreise über zwei Franken, nicht heizbare Wohnräume, ständig steigende Inflation und Raus- schmiss der älteren inländischen Arbeitnehmer zugunsten von billigeren Arbeitnehmern aus dem Ausland dringen nur langsam ins kollektive Bewusstsein der durch die Massenmedien manipulierten und eingelullten Bürger.
Covid war ein guter Vorwand, um die Grenzen des machbaren Totalitarismus auszuloten. Nun stellt die Ukraine eine willkommene Gelegenheit dar, um die Toleranzgrenze der Haushalte auf krasse Inflation zu testen. Was wird dann kommen?
Das Evangelium des Herrn Schwab
Der hier schon früher zitierte Leitspruch des Herrn Prof. Klaus Schwab vom World Economic Forum liefert uns eine mögliche Antwort: «You will own nothing and be happy about it.» (Du wirst nichts besitzen und darüber glücklich sein.) Ob wir dabei hungern und frieren, sagt uns Schwab nicht, wir werden es jedoch sehr bald herausfinden.
von Isabel Villalon, Ingenieurin im Fach Maschinenbau mit Spezialgebiet Energie