Die Frauen und das Klima
Vom Zinnober ungeahnter Korrelationen
Während Sie dieses Brisant lesen, findet in New York eine Tagung der UNO-Frauenrechtskommission statt. Dabei geht es um die «Gleichstellung der Geschlechter und um die Stärkung aller Frauen und Mädchen im Kontext des Klimawandels sowie um die Entwicklung politischer Programme zur Umwelt- und Katastrophen-Risikominimierung».
Da steckt recht viel an Schlagwörtern und Stereotypen drin, welche heute kaum in einem Programm zur Rettung der Welt fehlen. Frauenrechte und Klimawandel: Da fragt man sich «Gaht’s no?». Wie noch zu zeigen sein wird, lautet die Antwort: Ja, das geht sehr wohl.
Die Finanzen und das Klima
Die Instrumentalisierung der Bedrohung der Welt durch die Klima-Erwärmung ist in unserer Gesellschaft angekommen und sehr beliebt. Vor allem linke Weltverbesserer benützen den Klimaschutz zur Propagierung ihrer dirigistischen und marktfeindlichen Lösungen. Aber auch die marktfreundlichen Banken und Organisationen aus ihrem Umfeld nützen das Klima-Argument äusserst intensiv, wenn sie von «Green Finance» und ähnlichen Dingen schwärmen.
Den Vogel abgeschossen hat diesbezüglich die BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) in Basel, die Zentralbank aller Zentralbanken, mit der genialen und politisch gefälligen Verbindung von Frauen-Emanzipation und Klimawandel. Übrigens: Der Auftrag der BIZ lautet «Förderung der globalen Währungs- und Finanzstabilität durch internationale Zusammenarbeit».
Geschlechtervielfalt und das Klima
Eine neue wissenschaftliche Studie der BIZ mit dem Titel «Kann die Geschlechtervielfalt am Arbeitsplatz den Klimawandel mildern?» kam zu folgenden revolutionären Erkenntnissen:
«Unter Verwendung von Daten von rund 2’000 börsennotierten Unternehmen in 24 Industrieländern für den Zeitraum 2009 bis 2019 stellen wir fest, dass ein Anstieg des Anteils weiblicher Führungskräfte um einen Prozentpunkt zu einem Rückgang der CO2-Emissionen um 0,5 % führt […]. Gleichzeitig zeigen wir, dass die geschlechtsspezifische Vielfalt auf der Führungsebene einen stärkeren Abschwächungseffekt auf den Klimawandel hat, wenn Frauen auch ausserhalb der Organisation gut vertreten sind. Schliesslich stellen wir fest, dass nach dem Pariser Abkommen Unternehmen mit einer grösseren Geschlechtervielfalt auf der Führungsebene ihre CO2-Emissionen um etwa fünf Prozent stärker reduziert haben als Unternehmen mit mehr männlichen Führungskräften». Da ruft man bewundernd: Donnerwetter!
Die Physik des Klimawandels
Um die Zusammenhänge von Frauen, Finanzen und Klima klarer herauszuschälen, wird hier kurz die Physik des Klimawandels in Erinnerung gerufen:
Gemäss dem Weltklimarat IPCC beträgt der Temperaturanstieg seit der vorindustriellen Zeit bis zum Jahr 2017 etwa 1° Celsius. Er nimmt weiter zu. Gegenüber der letzten Eiszeit vor zwanzigtausend Jahren beträgt die Erwärmung gar ca. 6° Celsius. Die Klimaexperten erklären, die neuliche Klima-Erwärmung werde durch den Menschen verursacht und hänge dabei vor allem von deren Ausstoss von CO2 ab. Ich teile diese Sicht.
Kopfrechnen
Der CO2-Ausstoss hat seit Beginn der industriellen Revolution enorm zugenommen. Diese CO2-Belastung durch die Menschheit ist schnell berechnet. Man multipliziert die Anzahl Menschen mit dem CO2-Ausstoss pro Mensch. Das mathematische Wissen zur Durchführung dieser Multiplikation erwerben Schülerinnen und Schüler in der Unterstufe der Primarschule.
Zur Zeit von Christi Geburt lebten rund 300 Millionen Menschen auf der Erde. Zu Beginn der industriellen Revolution um 1800 erreichte die Menschheit die Milliardengrenze. Heute sind es über 7,5 Milliarden. Alle Menschen wollen Wohlstand. Während Jahrhunderten nahm der durchschnittliche Wohlstand eines Menschen etwa proportional zu seinem Energieverbrauch zu. Und die Energie-Erzeugung produzierte und produziert auch heute noch sehr viel CO2.
Das Rezept
Wenn man den Ausstoss von CO2 ernsthaft begrenzen will, muss man entweder das Wachstum der Menschheit oder deren Wohlstand reduzieren. Kein Klima-Aktivist äussert sich zum Bevölkerungswachstum, obschon die meisten die Primarschule erfolgreich absolviert haben.
Dafür diskutieren sie die vegane Ernährung, Massentierhaltung und den Ökozid. Auch das Pariser Klima-Abkommen schweigt zum Thema, ebenso die Uno-Ziele zur nachhaltigen Entwicklung. Die einzige Organisation in der Schweiz, die sich dem Thema widmet, ist ECOPOP, und dies seit gut fünfzig Jahren.
Uno-Frauenrechtskommission: Es geht doch
Für die eben begonnene Tagung der Uno-Frauenrechtskommission liegt bereits ein sechsseitiger Entwurf für die Schlusserklärung vor. Darin steht: «Die Kommission anerkennt, dass die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in Verbindung mit Klima- und Umweltkrisen und -katastrophen die grössten Herausforderungen unserer Zeit im Bereich der nachhaltigen Entwicklung sind, die den gesamten Planeten und alle Völker betreffen».
Über die Bevölkerungsentwicklung steht im Entwurf nichts.
Immerhin gibt es einen Ansatz: Der Entwurf fordert die «Förderung des lebenslangen Lernens, der Aus- und Weiterbildung von Frauen und Mädchen, auch in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik, und Nutzung des überlieferten Wissens und der Praktiken indigener Völker und lokaler Gemeinschaften.»
Da fehlt nur noch ein Satz: «Damit schaffen wir die Grundlage für eine selbstbestimmte Geburtenkontrolle, denn es gehört zur Freiheit und Würde der Frauen, nicht gebären zu müssen, wenn sie nicht wollen».