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Die Kapriolen der Klima-Aktivisten

Dürre auf ewig – Überschwemmungen alljährlich

Vor zwei Jahren war es im Sommer heiss. Die Klima-Aktivisten triumphierten – und sagten uns Hitzesommer mit Dürre auf ewig voraus – fortschreitende Klima-Erwärmung eben.

2021 aber erlebten wir einen regenreichen, kühlen Spätfrühling und Frühsommer. Und im Sommer auch Wolkenbrüche und Gewitter. Zunächst verstummten die Klima-Beschwörer. Die Freitags-Krakeeler – offenbar eher wasserscheu – zeigten sich bestenfalls spärlich.

Rechthaberei noch und noch

Die Gewitter – eigentlich alljährliche Sommer-Erscheinungen – erweckten die Aktivisten zu neuer Rechthaberei: Mit Überschwemmungen sei fortan – Folge der «manchmal auch Abkühlung bringenden» Klima-Erwärmung – jährlich zu rechnen. Also ewige Dürre und ewiges Ertrinken in Wolkenbrüchen seien uns beschieden: Muss das glauben, wer die Klima-Erwärmung noch ernst nimmt?

Was ist überhaupt Klima? Man muss keinen Professorentitel tragen, um diese Frage beantworten zu können. Das Klima resultiert aus langjähriger, genauer Wetterbeobachtung und aus über lange Zeit vorgenommener, präziser Messung und resultatbasierter Auswertung sämtlicher Wetterdaten. Wer gestrige Dürre mit heutiger Überschwemmung kombiniert, kommentiert keineswegs «das Klima». Er betreibt eher politische Rechthaberei, auf Systemveränderung zielend, indem früher der Freiheit des Einzelnen überlassene Entscheidungen zunehmend zentralisierter Bürokratie unterworfen werden.

Der Kern rot-grüner Politik

Derart rot-grün dominierte Politik gibt zwar vor, durch zentralisierte Kontrolle mit Heerscharen von Bürokraten Umwelt und Ressourcen zu schonen. Ihr Schielen auf den Inhalt staatlicher Kassen ist freilich unübersehbar. Die Klima-Beschwörer wollen aus Staatskassen, also mit von ihnen kontrollierten Steuergeldern der eigenen Rechthaberei zu Breitenwirkung verhelfen und sich selber, den Verbreitern der Rechthaberei karriereförderndes Medienecho sichern.

Würden sich die grün-roten Marktschreier je ernsthaft mit der Geschichte der Menschheit befassen, dann würde ihnen vielleicht dämmern, von was für Klima die Menschen profitiert haben und welch anderes Klima der Menschheit Not und Tod beschert hat.

Klimaveränderung seit jeher

Klimaveränderung gibt es, seit die Menschen das Klima beobachten. Es gab – bei uns und anderswo – wärmere und kältere Perioden. Und es lässt sich durchaus feststellen, was für Klima genügende, wohlstandssichernde Ernährung ermöglicht und welches Klima Katastrophen heraufbeschworen hat.

Der Dreissigjährige Krieg (1618 – 1648) bescherte – nicht allein der verheerenden Kriegszüge wegen – Europa, insbesondere dem damaligen Deutschen Reich eine Katastrophe von kaum mehr ermessbarem Ausmass: In mancher Region wurde die Bevölkerung um vierzig, um fünfzig, teils um bis zu achtzig Prozent dezimiert. Namhafte Teile Europas konnten sich erst hundert bis zweihundert Jahre nach diesem verheerenden Krieg aus dem ihnen bescherten Elend allmählich wieder herauslösen.

Dem Dreissigjährigen Krieg ging eine ganze Reihe von Kältejahren, gezeichnet von schwersten Missernten voraus. Zehntausende von Bauernfamilien mussten die Vernichtung ihrer bäuerlichen Existenz hinnehmen. Zehntausende Menschen verhungerten. Wer als Mann dem Hungertod entgehen wollte, liess sich von einem der damals unglaublich grossen Söldnerheere anwerben. Herzog Wallenstein befehligte zeitweise gegen hunderttausend Mann. Der Beruf des Söldners barg zwar vielerlei Gefahren; aber ausreichende Ernährung war den Söldnern meistens gesichert.

Niemand behauptet, der Dreissigjährige Krieg sei allein wegen der katastrophalen Missernten in den Kältejahren vor 1618 ausgebrochen. Aber begünstigt haben die damaligen Hungerjahre den für die davon Betroffenen kaum mehr enden wollenden Krieg zweifellos.

China

Wer sich je mit der Geschichte Chinas auseinandersetzt, wird gewahr, dass in China die Ernten in Kälteperioden nicht allzu selten kaum halb so ertragreich ausfielen als in wärmeren Zeiten. Importe von Lebensmitteln waren damals aber kaum möglich. Also war massenhafter Hungertod in Kälteperioden für Viele unausweichliches Schicksal.

Wollen die heutigen, rechthaberischen Aktivisten, die uns Erwärmung pauschal als Katastrophe zu «verkaufen» trachten – die erstaunlicherweise gleichzeitig aber auch die blindwütigsten Befürworter der Masseneinwanderung sind – , etwa behaupten, Hunger als Folge von Kälteperioden sei für alle Zeit vorbei, weil Ernteausfall als Folge von Kälte und Nässe durch Importe jederzeit ausgeglichen werden könne?

Und wenn die Ernte dort, woher man importieren will, ebenfalls unterdurchschnittliche Erträge bringt oder gar vollständig ausfällt? Und wenn andere, vielleicht weniger reiche Länder zum Überleben gleichzeitig auch auf Importe angewiesen sind? Ist solches für die ab Geburt im Wohlstand schwelgenden Grünen undenkbar? Vertrauen die Wärme kategorisch verteufelnden Aktivisten einfach auf die hierzulande etwas praller gefüllt wähnenden Staatskassen, mit deren Mitteln andere Länder als Konkurrenten übertrumpft werden könnten?

Selbst wenn es den grün-roten Aktivisten gelingen sollte, alle öffentlichen Kassen ihrer Herrschaft zu unterwerfen, so bleiben Zweifel, ob es ihnen damit auch gelingen werde, die klaffenden Lücken in ihrem Denken einigermassen ausfüllen zu können.      

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Publiziert von Ulrich Schlüer

Dr. Ulrich Schlüer ist Historiker, Verleger und alt Nationalrat des Kantons Zürich. 1979 gründete Dr. Ulrich Schlüer die «Schweizerzeit», welche als bürgerlich-konservatives Magazin für Unabhängigkeit, Föderalismus und Freiheit bis heute erfolgreich seine Leserschaft bedient.

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10 Kommentare

  1. Bereits die Behauptung es sei in den letzten 250 Jahren(seit der lndustrialisierung.) 1-2 Grad C. wärmer geworden steht auf oberwackligen Füssen.
    Der Grund für diese Aussagen ist recht einfach.
    Vor 250 Jahren gab es nicht annähernd die heute verfügbarenTemperatur Messgeräte. Fazit: Niemand kennt die genauenTemperaturen von vor 250 Jahren.
    Dazu wurden die Eich—Null—Daten mehrfach nachsistiert.
    Selbst die vor 100 Jahren haben eine entsprechende Fehlerquote.
    Dazu wurde nur bedingt durchgehend am gleichen Standort gemessen resp. weitere die Messungen beeinflussenden Faktoren verarbeitet.
    Die älteren kennen noch das innzwischen verbotene Quecksilber Röhrchen je nach Blickwinkel und Lichteinfall war die Anzeige schnell einmal mit bis zu 1-5 % unterschiedlich.
    Alles in Butter? Mitnichten, es gibt zum Teil massive Schäden vor Allem im „Lokalen» Bereich verursacht durch eine generelle Übernutzung der Biosphäre mit Schwerpunktursache Übervölkerung.
    (Zu dem Thema wurde jede Menge Literatur veröffentlicht, diesbezüglich kann sich jeder weiterbilden, wenn er den WILL. Hmmmm Oh je, für zu viele ist „herumplären“ einfach bequemer als lernen.)
    Beim ganzen Disput wird zumeist zusätzlich ausgeklammert das CO 2 ist die „Atemluft» der Pflanzen.

  2. Geschätzter Ulrich Schlüer

    Herzlichen Dank für deine Worte! (…ich duze duch jetzt einfach… hoffe das geht in Oerdnung…)
    Seit ein paar Tagen / Wochen verfolge ich wieder die >Schweizerzeit<. Vor vielen Jahren hatte ich jeweils die Möglichkeit "deine" Zeitschrift zu lesen, habe sie jeweils von einem guten Bekannten (zwischenzeitlich verstorben) erhalten, zwischenzeitlich aus den Augen verloren…

    Durch einen Zufall bin ich wieder auf deine Filme & Veröffentlichungen gestossen! Ich war immer sehr angetan von deinen politischen Aktivitäten und Stellungnahmen! Du hast es viellfach geschafft, mit viel Schalk ganz entscheidendes auf den Punkt zu bringen und treffend zu kommunizieren!
    Ich hoffe deine Aussagen bewegen auch heute ein paar Leute zum nachdenken! Mögen noch viele Kommentare veröffentlicht werden und "etwas" bewegen!
    Vergelts Gott und alles Gute, Liebe Grüsse Christian Harder

  3. ja, dem kann man natürlich nur zustimmen! Die Frage bleibt, wie man den Medien und vor allem der Propaganda durch die staatlichen Medien wie Radio und Fernsehen DRS Einhalt gebieten kann.

    • Hallo Hr Rudolf ! Eine sehr berechtigt Frag wo Sie aufwerfen ! Am besten wäre es es gibt ein Gesetz wo sagt dass alles nur veröffentlichetwerden darf wo vom SVP-Zentralkomittee geprüft und zugelassen ist !

      Dann hätten wir keine Probleme !

  4. Ursachen für die Klimaveränderungen sind sicher die Treibhausgase Co2, Methangas und auch Fluor-Wasserstoffgase welche eine Wärme-dämmende Schicht in der Atmosphäre entstehen lassen welche die von der Erde ausgehende abgestrahlte Wärme zu einem bestimmten Grad zurückhalten.
    Diese Gase, deshalb auch Treibhausgase nach ihrer Wirkung genannt, sind zu unterbinden, in ihrer Entstehung zu minimieren. Die Entstehung von Co2 ist schnell ausgemacht und mit Wärmeprozessen in Verbindung zu bringen. Hauptsächlich in der Strom-Produktion mit Kohle- oder Gas-Kraftwerken, beim Heizen schlecht gedämmter Wohn- und Arbeitsräumen mit älteren oder schlecht eingestellten Ölbrennern entstehen Co2- und auch Methangase. Somit wären technisch die Stossrichtungen zur Abgas-Verringerung vorgegeben welche politisch aufgefangen und zu verhältnismässigen Regulierungen führen sollten. Dies ist das Eine, aber meine Sorge gilt mehr der in diesem Zusammenhang entstehenden Wirkung einer zunehmenden, ja explodierenden Welt-Bevölkerung.
    Jede weitere Person auf unserer Erde verbraucht auch Nahrungsmittel und besorgt sich Güter des täglichen Bedarfs, deren Produktion, Entstehung mit Abgasen wie Co2 und Methangasen verbunden ist. Als ich studierte betrug die Erdbevölkerung ca. 3 Mrd. Personen. Heute geht deren Zahl gegen 8 Mrd. Hier liegt doch offensichtlich, in der unkontrollierten, zunehmenden Weltbevölkerung, eine Ursache in der Zunahme der Treibhausgase. Interessant, und unbegreiflich ist jedoch das Verschweigen genau dieser Tatsache. Politisch gewollt oder ungewollt – wir müssen uns dem Problem der Bevölkerungs-Zunahme im Rahmen der Reduktion der Treibhausgase stellen.

  5. Wenn plötzlich : das Matterhorn 🌁🏔⛰🗻 gelb getüpfelt ist, 😅😅 dann wissen wir , wer das gemacht hat : die Klimajugend !
    Die Limmat war schon grün –
    Sie spinnen ein wenig , die Klimajugendlichen , aber sie sind auch lustig – gefährlich sind sie nicht und die Staatskasse werden sie nicht plündern !
    Es ist das Vorrecht der Jugend , Experimente zu machen und hin und wieder eine Grenze zu überschreiten –
    Lassen wir sie doch ! 🎨🎺🏓🏄

  6. Der Mensch sei für das veränderte Klima verantwortlich. Dies lässt schlussfolgern, dass der Mensch das Klima ‹machen› kann. Wenn dem so wäre, ginge endlich eine uralte Sehnsucht in Erfüllung: Der Mensch als Klima- und Wettermacher. Wer von dieser Idee besessen ist, interessiert sich nicht mehr für Tatsachen, die dagegen sprechen. Warum auch, wenn’s so simpel ist?

  7. Die mächtigste Kraft die unseren Planeten Tag jeden Tag enorm beeinflusst ist die Sonnenenergie. Man sieht dies schon bei den Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Die Sonne ist nicht konstant gleich heiss, sie hat Phasen wo sie stärker ist als sonnst und dann wärmt es folglich die Erde oder im umkehr sie eben kühlt. Bei allem Klimagerede wird nie die Sonne angesprochen. Der Klimawandel ist Sonnen gemacht, der Mensch ist eine Umweltsau aber sicher kein Klimakiller.

  8. Heute haben wir unseren Nationalfeiertag. Aber zum feiern ist mir gar nicht zumute. Das Nein zum Co2 Gesetz war für mich ein Schlag. Es zeigt wieder einmal, dass wir Schweizer faul und träge geworden sind. Für mich war das Co2 Gesetz nicht dazu da, die Welt zu retten. Aber es wäre ein Zeichen gewesen, dass wir als Land unsere Selbstverantwortung wahrnehmen und unsere Hausaufgaben machen. Was wären wir doch Vorbild geworden. Wir hätten Strahlkraft. Wir waren einmal eine Willensnation. Die SVP mit ihrem Schlendrian schwächt die Gestaltungskraft unserer Nation massiv, so ist dank dieser Partei nicht mehr viel von einer Willensnation übrig. Ich will in einer starken, selbstbewussten und gestaltungswilligen Nation leben. Mehr und mehr finde ich mich in einer schwachen SVP Schweiz. Schade um unser schönes Land.

Aufstand der Ausverkäufer

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