in

Die Karriere eines Klima-Propheten – Vom Besserwisser zum Schlechtermacher

Wer in Sachen Energieversorgung einigermassen Bescheid weiss, verfolgt die Vorgänge in Deutschland seit langem mit zunehmender Sorge: Wer Kernenergie derart verteufelt wie Deutschlands Grüne, verordnet der Bevölkerung Kohlestrom.

Der Spitzen-Grüne Robert Habeck, jetzt Superminister sowohl für Wirtschaft als auch für Klima, dirigiert in Deutschland die Energiewende: Vorübergehend – sagte er monatelang – sei Deutschland auf Gaskraftwerke angewiesen – bezüglich hohem CO2-Ausstoss bekanntlich den Kohlekraftwerken fast ebenbürtig. Dies sei erforderlich, bis die Umstellung auf erneuerbare Energieversorgung via Photovoltaik und Windkraftwerke in Deutschland abgeschlossen sei.   

Auf brüske Absage trafen gleichzeitig Vorschläge von als Aussenseiter belächelten Ingenieuren, die Abschalt-Termine für die erhebliche Anzahl durchaus sicher funktionierender Kernkraftwerke in Deutschland allenfalls doch noch etwas hinauszuschieben.  

Russengas durchkreuzt alle Pläne  

Innert Stunden haben Weltereignisse all die so überschwänglich präsentierten Pläne zur Energiewende über den Haufen geworfen: Gas heisst für Deutschland «Russengas». Und Russland muss, so diktieren es die USA den folgsamen Nato-Staaten, boykottiert werden. Koste es, was es wolle.

Elektrische Energie aus Gaskraftwerken statt aus Kernkraftwerken: Dieses Vorhaben landete buchstäblich über Nacht bei der Makulatur – obwohl Olaf Scholz jeden Kniff nutzt, die Umsetzung verkündeter Boykottmassnahmen immer wieder zu verzögern.

Zurück zur Kohle    

Wie reagiert der von der veröffentlichten Meinung längst zum Energie-Halbgott erhobene deutsche Superminister Robert Habeck auf das politisch diktierte Aus für Gaskraftwerke?

Habeck propagiert neuerdings das, was er vor der letzten Bundestagswahl noch am schärfsten, am kompromisslosesten verurteilt, ja diffamiert hat: Kohlestrom! Angetreten, dem seit Monaten verfluchten CO2-Ausstoss aus angeblich völlig veralteter Energienutzung den Garaus zu machen, propagiert er plötzlich das, was aus seinem Mund aufgrund seines unmässigen CO2-Ausstosses vor weniger als Jahresfrist noch als «Dreckschleudern» attackiert worden ist: Kohlekraftwerke!

Unglaubwürdiger geht’s wahrhaft nicht mehr.   

Frau Sommaruga im Schlepptau  

Trotzdem scheint die – längst auch grenzüberschreitend wirkende – Grünen-Euphorie anzuhalten. Frau Sommaruga, unsere «Energieministerin», betet jedenfalls noch immer unverdrossen Robert Habecks Energiewende-Ersatzreligion herunter. Hierzulande allerdings von der Direkten Demokratie, von den abstimmenden Stromkonsumentinnen und -konsumenten etwas gebremst: Das CO2-Gesetz, dem Volk als Pfeiler der bundesrätlichen Energiewende-Politik verkauft, scheiterte in der Volksabstimmung. Die vorzeitige Ausserbetriebsetzung der Kernkraftwerke scheiterte bis heute ebenfalls an Entscheiden des Souveräns. Allerdings figurieren beide Vorhaben noch immer als Kernelemente in Sommarugas Energiewende-Planung.

Die Schweiz wird von Habecks Salto rückwärts zu den Kohlekraftwerken nicht unwesentlich betroffen: Im Winter (dann, wenn Photovoltaik kaum etwas bringt) ist die Schweiz seit Jahren auf Stromimport angewiesen. Und Deutschland gehörte bis heute zur Winterzeit zu den wichtigsten Stromlieferanten an die Schweiz.

Wenn Habeck die – in ideologischem Hass wurzelnde – Abschaltung auch noch der letzten drei (noch immer einwandfrei und sicher funktionierenden) deutschen Kernkraftwerke gemäss ursprünglichem Zeitplan auf Ende 2022 tatsächlich durchsetzt, dann ist aus Deutschland bezogener Strom vor allem Kohlestrom – gewonnen unter maximalem CO2-Ausstoss.

Noch gravierender wirkt sich die Abschaltung der letzten drei Kernenergie-Kraftwerke aus: Geschieht sie, dann wird Deutschland vom Stromexporteur zu einem Mammut-Stromimporteur. Woher die Schweiz ihre Lücke im Winterstrom dann auffüllen kann, ist zurzeit noch völlig ungewiss – zumal mehrere Kernkraftwerke in Frankreich aufgrund umfassender Revisionsarbeiten offensichtlich noch für Monate ausser Betrieb stehen.

Fazit

Es ist wohl an der Zeit, dass sich die Stromkonsumenten – in der Schweiz identisch mit dem die wichtigsten politischen Entscheide fällenden Souverän – langsam damit zu befassen beginnen, wo Kompetenz in Sachen Stromversorgung überhaupt noch zu zu finden ist: Vielleicht doch eher bei Ingenieuren und Technikern, weniger bei den in ihrer illusionären Energiewende-Ideologie gefangenen, wichtigste Fakten übersehenden, von den Medien ungebührlich gehätschelten, lautstarken Auftrumpfern in den Parlamenten – ausnahmslos Jünger des selbsternannten, vom Besserwisser zum Schlechtermacher mutierten Robert Habeck.

Unübersehbar wird der dringliche Ratschlag der Ingenieure – und der vom Blackout bedrohten Öffentlichkeit – an die Politiker: Schluss mit staatlich gelenkter und massivst subventionierter Klima- und Energieforschung! Im freien Wettbewerb, nicht in den vom Staat geschaffenen, mit reichen Finanzmitteln gepolsterten Sackgassen wird sich durchsetzen, was in Sachen Energieversorgung sicher und wirtschaftlich ist.

Es muss doch endlich auffallen, welchen Energie-Agenturen, welchen die Energiewende-Utopie beschwörenden Organen die rot-grünen Parlamentarier (von gleichmütigen Mitte-Politikern geduldet) die staatlichen Forschungsmilliarden zusprechen. Wie lange wollen die Parlamente noch übersehen, dass in deren Führungsgremien allzu oft genau solche Exponenten sitzen, die ihnen im Parlament auch die Subventionsmilliarden zuhalten. Die Selbstbedienungsmentalität, die sich da breit macht, müsste längst abgestellt werden. Sie ist moralisch verwerflich und energiepolitisch eine Katastrophe.  Der Energiewende-Papst, der jetzt notgedrungen zum Kohlepapst mutiert, illustriert exemplarisch den Irrweg, in dem sich die Energiepolitik unter rot-grüner Regie verfangen hat. Die Zeit des Erwachens ist gekommen – den Staatsfinanzen und der gesicherten Energieversorgung zuliebe.

Avatar photo

Publiziert von Ulrich Schlüer

Dr. Ulrich Schlüer ist Historiker, Verleger und alt Nationalrat des Kantons Zürich. 1979 gründete Dr. Ulrich Schlüer die «Schweizerzeit», welche als bürgerlich-konservatives Magazin für Unabhängigkeit, Föderalismus und Freiheit bis heute erfolgreich seine Leserschaft bedient.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

15 Kommentare

  1. Natrlich gibt gegenüber unserer Super-Ministerin S.S. (was für Erinnerungen) der deutsche Amtskollege den Takt auch vor. Wir können nur hoffen, dass sie ihren Platz schon kurzfristig freiwillig räumt. Wenn ein SVP oder FDP Bundesrat einen so miserablen Leistungs-Ausweis hätte, wetten dass da ganz andere Geschütze in Stellung gebracht würden. Gilt auch bei BR Berset !
    Aber was kommt denn schon nach?
    Was muss denn noch passieren bis unser Stimmvolk merkt wem es aufgessen ist?
    Die Fakten und die Aussichten müssten doch den letzten interessierten CH-Bürger wecken. Oder geht das nur über die Kasse? Und weil das gute Beispiel mit dem Benzin-Preis ja so gut funktioniert, könnte es schon noch Appetit auf mehr geben. Schlechte Aussichten weiterhin.

  2. Habeck hält es wohl mit dem hochgeschätzten Altkanzler Adenauer. Der sagte «was kümmert mich mein Geschwätz von Gestern». Voilà, so einfach geht Politik. Und das D-Volk wird diese Russ-Grünen wohl wieder wählen.

  3. Wir haben in unserem Parlament neben Sommaruga auch noch einen Nationalrat, der als Inhaber einer Photovoltaik-Firma ganz genau gleich dumm daher redet, wie die Grünen unseres Nachbarlandes: Jürg Grossen, Präsident der Grünliberalen Partei und Berner Nationalrat, ist einer der führenden Energiepolitiker der Schweiz. Er will die Stromprobleme des Landes im Wesentlichen mit dem Bau neuer Fotovoltaik-Anlagen lösen.
    Jürg Grossen hat im Nebelspalter Interviews gegeben, deren Inhalte zum Haare raufen sind! Auch er verteufelt die AKWs und will der Bevölkerung deren «Gefährlichkeit» weismachen. Es interessiert die Grünen nicht, dass die AKWs unentbehrlich sind für unseren Stromverbrauch. Obwohl weltweit 442 AKWs bestens funktionieren und weitere 50 Brüter im Bau sind, wird hartnäckig an den drei GAUs Harrisburg, Tschernobil und Fukushima als Schreckgespenst festgehalten.

  4. Die ganze sogenannte Energieknappheit ist politisch bedingt.
    Würde man die «Klimapolitik» ad acta legen, so wie das «Waldsterben» auch, wären keine Probleme mehr da.

    Es ist unglaublich wie wir uns selbst in Bedrängnis bringen.
    Und die gleichen Leute lachen über den Aberglauben im Mittelalter. Wir sind kein Stück weiter.

    Lösung: Von Grund auf die Klimapolitik in Frage stellen und CO2 rehabilitieren.
    Solange noch damit argumentiert wird, dass Atomstrom ja weniger CO2 produziert ist das Kernproblem nicht gelöst, nämlich der Irrglaube, CO2 sei klimarelevant. Überhaupt, dass wir ein Klimaproblem hätten.

  5. Das Frau Sommaruga sich den Ideologen anschliesst wundert nicht. Ihr Verhalten ist absolut verantwortungslos. Ihre Kolleginnen und Kollegen sind offensichtlich nicht in der Lage diese Fehlentwicklung zu ändern. Das grenzt an Arbeitsverweigerung!
    Besonnene Kräfte die genügend Druck auswirken können um die kommende bedenkliche Situation im Energiebereich noch verhindern zu können fehlen offensichtlich. Dem ehemaligen Paradies Schweiz wurde in den letzten 10 Jahren so viel Schaden zugefügt wie in keiner Dekade zuvor. Das Herumffumeln an der Neutralität ist ein weiteres beschämendes Ereignis.
    Heinz Schoch

  6. Es ist für mich so absurd, dass den heutigen Menschen die Augen nicht aufgehen mit der aufgeplusterten, physikalisch absolut nicht möglichen Energiewende. Glauben die wirklich, dass die linke und grüne Politik, diese dem irrationalen sozialwahn verfallenen Traumtänzer, den Physikern, Ingenieuren und Techniker die etwas verstehen von der Gewinnung der Elektrizität überlegen sind. Fühlen sich wie der Herrgott der am 7. Tag seiner angeblichen Schöpfung sagte: Es werde Licht!

    • Es werde Licht, hat ER am ersten Tag gesagt. Am 7. Tag ruhte er.
      Ansonsten ihrer Meinung. CO2 ist nicht wetterrelevant und somit auch nicht klimarelevant.

  7. Alles schreit nach E-Bikes und E-Autos.
    Klar; Der Strom kommt ja aus der Steckdose.
    Autofahren mit Benzin- oder Dieselmotoren wird verdammt.
    Ich warte nur noch auf den Zeitpunkt wo ich mit Kerzenlicht ins Bett gehen und am Morgen den kalten Kaffee trinken muss. Mir scheint, dass in der heutigen Politik rationales Denken verboten ist. Rot / Grün quo vadis ?

  8. Ich denke : die Grünen 🌱🌱🌱in Deutschland wollen die Schöpfung bewahren –

    das Problem bei der Nuklearen Energie ist der Abfall ☠️

    die Brennstäbe müssen entsorgt werden – Wie sollen sie entsorgt werden ?
    Keine Gemeinde in der Schweiz 🇨🇭 möchte diese : strahlenden 😈 🎃 Abfälle auf ihrem Boden einschliessen 🙈

    • alles Blödsinn. Die Grünen wollen nicht die Schöpfung bewahren, da sie den Unterschied von Naturschutz, Umweltschutz und Klimaschutz nicht kennen. Die wollen nur an die Opfertöpfe ran, nichts weiter.

  9. Ein grosser Dank und spezielles Kompliment an Herrn Dr. Schlüer für den Alarm in Sachen Zerstörung der Energieautarkie daer Schweiz!
    Ursache sind verantwortungslose, inkompetente und ideologisierte Politiker, die ihre Aemter nicht durch Tüchtigkeit, sondern durch Zughörigkeit erklommen haben (Leuthard und Sommaruga mit Abschaltung der AKW und die grüne Plethora). Es fehlt ein Verantwortungsgefühl für alle Bürger. Kein Wunder, der Untergang mit Hunger und Tod ist so sicher wie der morgige Tag!

  10. Die hl. Greta prophezeite heute (26.6.22) den Weltuntergang. Auch Jesus war einer von vielen Endzeitpredigern: Kehret um und glaubet an (meinen) Gott. Es ist typisch, dass der neue Jesus heute weiblich ist (Greta statt Jesa). Die neue Göttin ist die grüüüne Ideologie. Das Christentum zerstörte die Römische Hochkultur und läutete das finstere Mittelalter ein. Das Grünentum wird uns wieder in die Steinzeit werfen, wenigstens diejenigen, die den «grand reset» überstehen (1 Promille der heutigen Menschen). Die Römer hatten schon Demokratie, Fussbodenheizungen, Steinhäuser mit Ziegeldächern und Kanalisation. Im folgenden Mittelalter gab es wieder strohbedeckte Hütten mit Rauchküchen und die Diktatur von Adel und Kirche.

    • Im Grundsatz einverstanden, aber Jesus war kein Endzeitprediger, sondern Mensch und Gott zugleich und starb für unsere Fehler.
      Die römische Kultur starb wegen ihrer Dekadenz. Da hatten die alten Ägypter eine ‚höhere‘ Kultur als die Römer. Natürlich machte die Kirche früher Fehler,was aber an den politischen Machtgelüsten der Kirchenoberen lag und nicht an den Predigten Jesu.
      Greta war einfach ein politisch missbrauchtes Kind.

Blackout

Ein Statement geht um die Welt – Ich habe es satt !