Jüngst erfuhr, wer danach suchte, interessante Aufklärung aus der NZZ am Sonntag über zirkulierende «Fehlinformationen» zur Masseneinwanderung.
Man erwartete zunächst Schmählawinen an die Adresse jener, die hörbar Anstoss nehmen an der ungebremsten, auch unter gravierendem Asylbetrug stattfindenden massenhaften Migration in die Schweiz.
Auf der Suche nach besserem Leben
Diese Erwartung wurde – erfreulicherweise – nicht erfüllt. Die NZZ am Sonntag vermittelte vielmehr tatsächlich interessante Aufklärung: Die massenhafte Einwanderung aus Nahost und Afrika ins sich grundlegend wandelnde Europa erfolge – so las man – auf der Grundlage echter Investitionsentscheide.
Jeweilen eine Grossfamilie, eine Sippe in Nahost oder Afrika entscheide, welches – meist junge, kräftige – Familienmitglied wohl «am meisten herausholen könne», wenn es den Weg nach Europa schaffe. Denn dessen Aufgabe bestünde dann darin – und dafür erfolge die entsprechende Investition –, im Zielland Geld zu scheffeln, das laufend der Grossfamilie im Herkunftsland zu überweisen sei, auf dass sich diese Grossfamilie ein besseres Leben sichern könne.
Dafür statte man den für diese Mission Auserwählten mit reichlichen, von der Grossfamilie zusammengetragenen Geldmitteln aus. Auf dass auf dem Weg nach Europa alle Schlepper, die das Fortkommen auf beschwerlicher Reise von Etappe zu Etappe gegen happige Zahlungen bewerkstelligen zu helfen hätten, auch angemessen bezahlt werden können. Zusätzlich sei es auch erforderlich, sich eine im Zielland Aufnahme sichernde Biografie zuzulegen. Für solche und noch weitere Dienstleistungen könnten ebenfalls Schlepper in Anspruch genommen werden, so man sie entsprechend bezahle.
Geldquellen
Käme der zum Geldscheffeln nach Europa Entsandte im schlaraffisch anmutenden Zielland an, müsse alsogleich der Geldfluss zurück ins Herkunftsland einsetzen. Ob das Geld aus Arbeit, aus kriminellen Machenschaften oder aus ergatterter Sozialhilfe stamme, das interessiere die Empfänger im Herkunftsland weiter nicht.
Falle solcher Geldfluss – so erfahren wir weiter aus der von der NZZ am Sonntag präsentierten Investitionsanalyse – nach Afrika und Nahost reichlich aus, werde von der Grossfamilie alsbald eine zweite Investition ins Auge gefasst: Ein weiteres junges, kräftiges Familienmitglied werde losgeschickt auf die Reise nach Europa, auf dass einige Monate später die Früchte zweier Investitionsentscheide im Herkunftsland zu ernten seien.
Wo bleiben die «an Leib und Leben Bedrohten»?
Aufschlussreich: Der hierzulande die Migrationsdiskussion beherrschende Ausdruck von «an Leib und Leben bedrohten» Ankömmlingen, kommt im Zusammenhang mit der im Detail beschriebenen Investitionstätigkeit für vermehrte Migration überhaupt nicht vor. Allenfalls indirekt kann man ihn erahnen, wenn es um den Einkauf einer die Bleibe in Europa sichernden Biografie beim Schlepper geht.
Von den «an Leib und Leben Bedrohten» sprechen hierzulande um so intensiver diejenigen, die in den Zielländern der Migration aus Afrika und Nahost dafür sorgen, dass die Ankömmlinge auch rasch zu erklecklichen Finanzmitteln – gemeinhin als Sozialhilfe bezeichnet – kommen. Nicht zuletzt deshalb beschwören die hiesigen Verteiler von Geld täglich die «an Leib und Leben Bedrohten», weil hiesigen Sozialhilfe-Verteilern als Folge solcher Etikettierung der Ankömmlinge attraktive Jobs winken. Können sie den Einwanderern das Image von zu bemitleidenden Opfern irgend welcher trauriger Entwicklungen irgendwo auf dieser Welt vermitteln, dann erstrahlen ihre Betreuer um so vorteilhafter als «Gutes-Tuer». Denn «Gutes zu tun» sichert ihnen in aller Regel zu, dass sie ihren nicht unbedingt mager entlöhnten Einsatz «ergebnisoffen» erbringen können – also ohne dass ihnen verbindlich zu erreichende Ziele auferlegt werden können.
Somit wird zwei Kategorien staatlich finanzierter Erdenbürger ein wunderbares Leben gesichert: Den Ankömmlingen wird Familien-Absicherung im Herkunftsland geboten, der hiesigen Migrationsindustrie gut bezahlte Jobs, aus denen heraus auch jene hiesigen Steuerzahler scharf als geizig attackiert werden können, die Ankommenden, vermeintlich aus schwerer Notlage Geflüchteten in der Eile bloss Zivilschutzanlagen als Unterkunftsort anbieten zu können glauben.
So tragen Investitionsentscheide in Nahost und Afrika «Früchte» – dort wie hier.