Die Stunde der Psychologen

«Fall Frankfurt»
Sie drängen sich, wo immer sich Gelegenheit bietet, an die Mikrofone. Der «Fall Frankfurt» rufe nach Beurteilung durch «Sachverständige».
Ein Eritreer – angeblich in der Schweiz wohnhaft, offenbar von Nutzen bringender Arbeit befreit – stösst in der Bankenmetropole Frankfurt überfallartig eine Frau mit ihrem Kleinkind vor einen einfahrenden Zug. Das Kleinkind wird vom Zug zermalmt. Die Frau kann sich retten, musste aber als erste den Anblick dessen ertragen, was von ihrem geliebten Kind übriggeblieben ist…
Diese grässliche Tat habe – beeilen sich an Mikrofone drängende Psychologen und andere «Sachverständige» zu beteuern – überhaupt nichts, wirklich rein gar nichts mit dem «Ausländerproblem», mit unkontrollierter Masseneinwanderung oder gar unredlicher Asyl-Erschleichung zu tun.
Jeder und jede wäre unter bestimmten Umständen zu solcher Tat fähig, sagen die Psychologen.
Der Mann, beteuern die Psychologen weiter, der sich zu derart unfassbarer Tat habe hinreissen lassen, benötige weder Kerkerhaft noch Ausweisung. Er benötige Aufmerksamkeit, viel mehr Aufmerksamkeit als bisher. Also dränge sich ein «Sondersetting» auf – weit intensivere Bemühung und Betreuung seitens geschulter Fachkräfte der Psychologie – mit «ergebnisoffener» Zielsetzung.
Betreuung durch Psychologen, Sondersetting durch Sachverständige: Immerhin geschäftstüchtig sind sie, die «Fachpersonen» psychologisch motivierter Konfliktbegleitung.
Und das Opfer?
In all dem wortreichen Beschwatzen des angeblich armen, gesellschaftsvernachlässigten Täters geht das Opfer der fürchterlichen Tat völlig unter. Hilflos zusehen zu müssen, wie das eigene Kind, von irgend einem Wildfremden gestossen, von einer Lokomotive überfahren wird – dazu fällt den so wortreich sich um den Täter balgenden Psychologen offensichtlich rein gar nichts ein.
Etwa deswegen, weil «ergebnisoffenes Sondersetting» zugunsten ausländischer Gewalttäter den Berufsbetreuern weit mehr einbringt als schwergeprüfte Eltern eines brutalen Gewaltverbrechens?
Oder wollen sie, die Psychologen, uns gar einreden, der Täter habe es eigentlich gar nicht so gemein und so brutal gemeint, wie seine Tat dann herausgekommen sei?
Wird das Opfer auch völlig vergessen, so wird dafür die Öffentlichkeit mit reichlich «guten Ratschlägen» eingedeckt. Man solle an «Gefahrenorten» – als solche werden Bahnhöfe neuerdings eingeschätzt – ganz einfach Abstand halten von «anderen». Welchen «anderen»? sofern diese Frage überhaupt noch erlaubt ist.
Die Ratschläge erinnern an die Silvesternacht zu Köln – wo Vergewaltigungsopfern geraten wurde, im Gedränge einer Silvesternacht von Männern generell «eine Armlänge Abstand» einzuhalten.
Nicht ganz ausgeschlossen, dass Menschen, die ihren Verstand noch behalten haben, demnächst Abstandnahme-Regeln auch gegenüber Psychologen vorschlagen. Überfällig wären diese…
Ulrich Schlüer
BRISANT vom 2. August 2019 als PDF-Dokument herunterladen