Die LGBT-Bewegung hat sich in unseren Breitengraden in den letzten Jahren zu einer politischen Macht entwickelt. Unter dem Kürzel LGBT (L = Lesbisch, G = Gay / Schwul, B = Bisexuell, T = Transsexuell) versammeln sich längst nicht mehr nur schrille Paradiesvögel, die ein Nischendasein fristen. Mit dem Rückenwind des Zeitgeistes tummeln sich die Fürsprecher ihres radikalen politischen Programms mittlerweile in den meisten Parteien. Wer sich «Pro LGBT» positioniert, kann mit dem Wohlwollen der Medien rechnen. Wer Bedenken äussert und sich nicht bedingungslos ihrer Agenda unterordnet, gilt als «uncool» und bekommt schnell das Etikett des reaktionären Hinterwäldlers angeheftet.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis die LGBT-Bewegung nach der gewonnenen Abstimmung über die Einführung der «Ehe für alle» im Herbst 2021 neue, noch weiter gehende Forderungen stellt. Nun ist die Katze aus dem Sack: Der nächste Kampf gilt der amtlichen Einführung eines sog. «dritten Geschlechts». Als Galionsfigur dieses Bestrebens liess sich Nemo, der Schweizer Gewinner der diesjährigen Ausgabe des «Eurovision Songcontests» (ESC), einspannen. Der 24-jährige Bieler, der sich selbst als «non-binär» bezeichnet und sich also weder als Mann noch als Frau verstanden haben will, lancierte die politische Forderung gleich nach seinem ESC-Erfolg im Mai. Dies, wie immer, wenn sich die LGBT-Lobby inszeniert, unter mächtigem Support der Mainstream-Medien.
Man weiss gar nicht, mit welchem der vielen Argumente man anfangen soll, um dieses extreme Ansinnen Stück für Stück ad absurdum zu führen. Was sollen zum Beispiel die Hürden und Voraussetzungen für einen Geschlechtswechsel hin zum «dritten Geschlecht» sein? Kann das jede und jeder «einfach so» entscheiden? Soll für «NonBinäre» etwa die Dienstpflicht (wie bei Männern) gelten oder ist diese für sie – wie bei den Frauen – freiwillig? Falls sie gilt, gilt sie dann auch für ehemalige Frauen, die sich als «non-binär» verstehen? Falls nicht, wäre das ja auch wieder eine Ungleichbehandlung innerhalb der Angehörigen eines dritten Geschlechts, die irgendwie gelöst werden müsste …
Diese Kampagne als realitätsfremde Schaumschlägerei einer de facto längst nicht mehr benachteiligten, aber lauten Minderheit abzuhaken, wäre dennoch falsch. Die LGBT-Lobby hat nach wie vor Hochkonjunktur – ihre Protagonisten werden vom Mainstream protegiert. Trotzdem – oder gerade erst recht – nehmen wir den Kampf auf.