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Igor vergewaltigt Daniela

Igor S. und Dragan T. machen sich in einem Club über die junge Daniela B. her und missbrauchen sie. Trotzdem erhalten sie nur eine Busse. Ist das richtig?

«Igor S. und Dragan T. machen sich in einem Club an die junge Daniela B. heran. Sie lässt sich überreden, den beiden auf die Toilette zu folgen, wo Igor und Dragan sofort den Beischlaf an ihr vollziehen. Daniela weint, aber sie wehrt sich nicht. Strafbarkeit von Igor und Dragan?»

Politisch unkorrektes Strafrecht

So lauteten zu meiner Studienzeit durchaus politisch unkorrekt die Strafrechtsübungen. Mein Lehrbuch an der Uni Zürich zum Sexualstrafrecht kannte die Tatbestände Vergewaltigung, sexuelle Nötigung oder sexuelle Belästigung. Damit eine sexuelle Handlung als Vergewaltigung gilt, musste – und muss bis heute – der Täter seinem Opfer Gewalt angetan, es bedrohen, unter psychischen Druck setzen oder zum Widerstand unfähig gemacht haben.

Hat er nichts davon getan – wie das im Beispiel bei Igor und Dragan der Fall war – wird seine Handlung allenfalls nur als sexuelle Belästigung qualifiziert. Diese wird nur auf Antrag verfolgt.

Opfer «frieren ein»

Das Problem an dieser Konzeption ist das «Freezing»; Opfer können sich häufig nicht wehren, sie erstarren bei der Tat. Dies, weil die Evolution uns so programmiert hat, dass wir, wenn Flucht oder Kampf nicht möglich erscheinen, uns zum Schutz totstellen. Diese Reaktion begünstigt den Täter. Viele Länder haben deshalb in den letzten Jahren ihre Gesetze angepasst.

Auch die Schweiz macht sich daran. Neu soll es zwei Arten von Delikten geben: Fälle, in denen kein Zwang angewendet wird, sollen künftig als «sexueller Übergriff» gelten. Erst wenn Zwang angewendet wird, handelt es sich um eine Vergewaltigung.

Vorbild Schweden?

Dem linken Lager geht dies zu wenig weit.  Es brauche keinen neuen Straftatbestand, sondern nur eine neue Definition des «veralteten» Vergewaltigungsbegriffs: Alle beteiligten Personen müssten dem Sex zustimmen.

Zahlreiche europäische Länder kennen dieses «Konsensprinzip» bereits. Deutschland zum Beispiel kennt die Widerspruchslösung: «Nein heisst Nein». Die paternalistischen Schweden hingegen gehen noch weiter: Sie haben die Zustimmungslösung: «Nur Ja heisst Ja».

Das ist abzulehnen. Solch paternalistischer Schutz durch den Staat für gesunde, erwachsene und selbstbestimmungsfähige Menschen ist nicht nötig.

Sex ohne Druck

Schon dass das Nein für den «sexuellen Übergriff» ausreicht, ist problematisch. Die «Nur Ja heisst Ja»-Lösung bedeutet aber definitiv eine Umkehr der Beweislast und ist eine Verletzung der Unschuldsvermutung.

Da sexuelle Handlungen sehr häufig nicht vor Zeugen vorgenommen werden, ist man nämlich meist auf die Aussagen der Beteiligten angewiesen. Genügt ein blosses «Nein» oder ein fehlendes «Ja» für die Vergewaltigung, kann die Glaubwürdigkeit der Aussage des Opfers kaum überprüft werden. Jeder Strafverteidiger kennt Fälle, in denen Unschuldige wegen angeblicher Sexualdelikte in den Strudel eines belastenden Strafverfahrens geraten.

Nörgelsex ein Verbrechen?

Kommt die «Nur-Ja-heisst-Ja»-Lösung, so müssen alle Intimitäten des Zusammenlebens juristisch abgesichert sein – Sex ohne Vertrag oder ohne «Sex-App» wäre hingegen nicht mehr zu empfehlen. Denn alles, was nicht mit ausdrücklicher Zustimmung erfolgt, wäre eine Vergewaltigung, ein Verbrechen.

Wenn ein Mann seiner Frau androht, nicht mehr mit ihr zu sprechen, alleine in die Ferien zu fahren oder fremdzugehen, falls sie die verlangten sexuellen Handlungen verweigere, wenn der Freund als «Liebesbeweis» Sex will – steht man mit einem Fuss im Gefängnis. Und beim «Nörgelsex», bei dem die Frau auf Drängen hin einwilligt, kann selbst das Ja vor dem Richter hinfällig werden, denn es war vielleicht nicht vollends freiwillig.

Fazit

Die Unterteilung zwischen härter bestrafter Vergewaltigung (mit Zwang) und «sexuellem Übergriff» (ohne Zwang, aber Opfer sagte Nein) ist sinnvoll.

Alle anderen «Lösungen» sind rechtsstaatlich bedenklich. Es bleibt zu hoffen, dass Bundesbern hier standhaft bleibt.

Publiziert von Hermann Lei

lic. iur. Hermann Lei ist Rechtsanwalt und SVP-Kantonsrat des Kantons Thurgau.

4 Kommentare

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  1. Vergewaltiger müssen bestraft werden egal ob Ausländer oder Schweizer, mind. 8 Jahre Haft und Ausländer raus! Alles andere ist Heuchelei

  2. Die Linken, die SP-Sozialkommunisten, sollten erst mal vor der eigenen Türe wischen :

    Das Gemächt – immer und immer wieder bei Beamten, diesmal bundesrätlicher Schwanz des «Alain tigrillo» auf Abwegen, der Suggardady der SP Sozialdemokratie bei ‚zig Schäferstündchen betrügt schändlich seine Ehefrau und wollte auch Sex ohne Gummi bei „“eine Angestellte des Bundes ebenfalls schriftlich festgehalten, dass Berset auch bei ihr ungeschützt verkehren wollte““ als Gesundheitsminister, hier lesen :

    https://insideparadeplatz.ch/2021/09/16/weltwoche-bombe-bersets-affaere-wird-staatsskandal/

    https://www.weltwoche.ch/ausgaben/2021-37/diese-woche/frau-von-bersets-truppe-plattgewalzt-die-weltwoche-ausgabe-37-2021.html

    Ob es an der Partei liegt ?, junge hübsche Gespielin 25-jährig, vertrauend in Liebe dem grossen Zampano der SP, wird von altem SP-Lustmolch skrupellos jahrelang wild gevö…

    https://insideparadeplatz.ch/2021/09/17/berset-kopp-und-die-medien/

    Ein Büsiater, Doktor des Gehirns, Ekel seiner Gattung, sollte dann die Bürgerin welche sich hingab dem «Alain tigrillo» und der Bundesrats-Luxuslimousine in Pomp und Feudalgelöhntem, als schizo erklären und wohl in eine Irrenanstalt verlochen. Die Bundes-Terror-Einheit «TIGRIS» krallte sich ergo auf die Terroristin der Liebe nieder…. – sieben Mann der Terrorfürsten, geballte Staatsmacht gegen eine einfache junge Frau ! — und kein einziger Politiker schreit auf !

    SP Sozialdemokraten – und ein weiterer brünstiger Suggardady aus selben Reihen :

    https://www.weltwoche.ch/ausgaben/2019-11/inland/des-obersten-richters-riskante-liebschaft-die-weltwoche-ausgabe-11-2019.html

    https://www.weltwoche.ch/ausgaben/2020-26/kommentare-analysen/weiterwursteln-die-weltwoche-ausgabe-26-2020.html

    Beamtensex in der Schweiz – das Gemächt ist das Wichtigste in den Amtsstuben :

    https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/schweizer-armee-findet-tierpornos-im-it-system-und-der-entlassene-beamte-erhalt-eine-entschadigung-ld.1453893

    Doch die Massen-Journaille, grün-linke unheimliche Patrioten, machen das plattgewalzte Opfer zur Täterin, Lügendoktoren, spin doctors der „Qualitäts“presse :

    https://eikos.ch/spindoctors.html

    Und dann müssten wir halt auch noch einige importierte Vergewaltiger mehr willkomm› heissen und verhätscheln nach den Vorstellungen der SP Sozialdemokratie :

    https://www.blick.ch/schweiz/mittelland/asylbewerber-jamal-t-22-fiel-in-ihrer-wohnung-ueber-aargauerin-25-her-sie-fordert-er-soll-nie-mehr-freikommen-id15954731.html

    https://www.youtube.com/watch?v=5vJ08CONJ00

    Pfui Teufel !

  3. Die Verstaatlichung der sexuellen Handlungen folgt nur der sozialistischen Agenda. Mehr Staat, weniger Eigenverantwortung, ergo weniger Freiheit.

    Im oben genannten Beispiel sehe ich auch eine Mitschuld. Klingt jetzt unmenschlich, ist aber das Gegenteil. Jeder muss sich auch soweit es geht schützen. Der Mensch ist nicht prinzipiell gut, sonst bräuchten wir ja keine Gesetze.

    Aber die Eltern sind auch in der Pflicht ihren Töchtern mit auf den Weg zu geben, wie sie die Signale, welche sie aussenden, kontrollieren können und müssen.
    Mir würde es nicht im Traum einfallen, selbst eine nackte, angetrunkene, unzurechnungsfähige Frau zu vergewaltigen. Das sehen aber nicht alle so und vor denen muss man sich schützen. Besser als den Täter zu bestrafen ist es erst gar kein Opfer zu werden.

    Den Linken geht es auch nicht so sehr um Schutz sondern um Kontrolle.

  4. Ein » Ja » ist : ein » Ja » – und ein » Nein » : ist ein » Nein » 👍
    Warum ist das schwierig zu verstehen ?

    Nun braucht es ein neues Gesetz weil die Menschen schlecht erzogen sind und einander nicht respektieren 😝

    Das Gesetzbuch wird immer dicker und dicker –
    Die Rucksäcke und die Mappen 💼 der Juristen werden : immer schwerer – die Ordner stapeln sich himmelhoch auf🌌

    Weshalb respektieren wir einander nicht einfach so, wie wir sind? Schuld auf sich laden ? Wozu?

    Lasst uns die schönen Dinge des Lebens geniessen 🎻🎲⛹🍷🍾🍒🍓🍀🐢🐳🎄

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