Klimarettung und Energieversorgung
Mit Verboten, Preiserhöhungen, ideologischem Denken und Handeln will man das Klima schützen. Schützen? «Beeinflussen», sofern überhaupt möglich, wäre der geeignetere Begriff. Aber lassen wir die Wortklauberei.
von Andi Trüssel, Landrat, Frenkendorf/BL
Mit aussagekräftigen Zahlen aus dem Jahr 2020, publiziert vom Bundesamt für Energie (BFE), wird klar, wo die Probleme liegen.
Zahlen
Beim Energiegesetz (EnG), das im Jahr 2017 angenommen wurde, ging es den Befürwortern nur darum, die zehn Prozent der Energiegewinnung, die aus der «gefährlichen Kernenergie» stammen, zu verbieten!
Von den hundert Prozent unseres gesamten Energiekonsums stossen indessen rund 61 Prozent CO2 aus (Benzin, Diesel, Heizöl, Gas und Flugpetrol). 26 Prozent Elektro-Energie aus Wasser- (sechzig Prozent), Kernkraft (vierzig Prozent) und Sonne/Wind (1.4 Prozent) stossen unmittelbar kein CO2 aus. Die restlichen Energien (dreizehn Prozent) setzen sich aus Fernwärme, Biogas, Umweltwärme etc. zusammen.
Paradoxerweise monieren die Befürworter des Energiegesetzes lautstark, dass der Anteil CO2 viel zu hoch sei und dringend reduziert werden müsse. Echte Vorschläge, wie das CO2 reduziert und gleichzeitig der steigende Strombedarf gedeckt werden kann, fehlen bis heute. Kernkraftwerke der neusten Generation wären ein Anfang.
CO2 ist ein Lebensgas. Alle Pflanzen benötigen CO2 und wandeln es via Photosynthese in den von uns Lebewesen so begehrten Sauerstoff um. Weizen, Reis etc. liefern heute – dank dem erhöhten CO2-Gehalt in der Luft – fünfzehn Prozent mehr Ertrag. Das Holzwachstum in den Schweizer Wäldern beträgt pro Jahr zehn Millionen Kubikmeter. Genutzt werden davon keine fünf Millionen Kubikmeter.
Der Faktor Zeit
Jede eingesparte Kilowattstunde ist eine gute Sache. Wir werden künftig mit der Energie deutlich haushälterischer umgehen müssen! Sofort möglich und teilweise bereits in Arbeit ist die energetische Sanierung der Gebäude (Isolationen, neue Fenster, neue Heizsystem etc.).
Um den Energieverbrauch der Gebäude zu reduzieren, sollen diese erneuert, isoliert und mittels neuer Haustechnik effizienter gemacht werden. Die Schweiz hat zirka dreieinhalb Millionen Wohneinheiten, wobei die Bauindustrie etwa 65’000 – 70’000 Wohneinheiten pro Jahr neu bauen oder renovieren kann. Dieser Teil der «Lösung» wird also mehr als fünfzig Jahre beanspruchen.
Um den künftigen Strombedarf, vor allem die Winterstromlücke decken zu können, muss unverzüglich mit dem Bau neuer Kraftwerke – ob Gas, Kombi- oder Kernkraftwerke – begonnen werden. Allerdings benötigt auch das viel Zeit, je nach Kraftwerk zwischen einem und zwanzig Jahren ab Bewilligungsdatum.
Berichte der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt (Empa) und der ETH Lausanne
Diese Berichte vom Februar 2022 zeigen: Um den CO2-Ausstoss gemäss Pariser Übereinkunft (es handelt sich nicht um ein verbindliches Abkommen) bis 2050 auf Netto Null zu senken, würden ca. 564 Quadratkilometer (entsprechen der Grösse des Genfersees) Fläche für Sonnenkollektoren benötigt. Und es wären zusätzlich über siebzehn Kraftwerke von der Grösse Grande Dixence (Grande Dixence staut vierhundert Millionen Kubikmeter Wasser, die über 2’490 Höhenmeter genutzt werden können) als Speicher notwendig, auf dass die fluktuierenden Energien gespeichert und die saisonale Verschiebung vom Sommer in den Winter bewerkstelligt werden können. Wo sollen Installationen solchen Umfangs platziert werden?
Ob wir in der Schweiz mit den aktuellen «Lösungsansätzen» die Strommangellage oder gar den Blackout verhindern können, wird die Zeit zeigen. Die Uhr tickt! Ich hoffe nicht, dass uns ein längeres Blackout den Irrsinn des Energiegesetzes 2050 vor Augen führen muss! Das würde Todesopfer fordern!
Kosten
Der Schweizer Anteil am weltweiten CO2-Ausstoss beträgt im Verhältnis gerade mal zirka zehn Stunden – pro Jahr! Nur schon der jährliche Mehrausstoss an CO2 von China – zweihundert bis achthundert Millionen Tonnen pro Jahr – beträgt das Vier- bis Sechzehnfache des jährlichen CO2 Ausstosses der Schweiz (ca. fünfzig Millionen Tonnen pro Jahr).
Und wir verteuern gleichzeitig dank Vorstössen von Links-Grün sowie den daraus resultierenden Preissteigerungen auf Energie und Arbeit unsere Arbeitsplätze markant. Der Kostenfalle entfliehend, wird die wertschöpfende Industrie nach Osten abwandern. Die Abhängigkeit – während der Corona-Krise eindrücklich erlebt – steigt weiter. Bundesrätin Leuthard veranschlagte vor der Abstimmung über das Energiegesetz 2050 die Kosten auf Fr. 40.- pro Kopf und Jahr. Das Bundesamt für Energie räumte letztes Jahr an einer Tagung immerhin ein, sie seien mit ihren Berechnungen inzwischen bei Fr. 360.- pro Kopf und Jahr angelangt. Das Ende ist damit noch nicht erreicht! Die SVP berechnete die Kosten damals auf Fr. 1‘000.- pro Kopf und Jahr.
Die Abstimmung über das CO2-Gesetz im vergangenen Jahr zeigte klar: So kann es nicht weitergehen!
Technologie-Verbote, einer liberalen Gesellschaft unwürdig, verhindern den freien Markt und jegliche Innovation. Unsere gescheiten Köpfe sind unser Kapital. Wir brauchen dringend mehr Physiker, Chemiker, Mathematiker und Ingenieure. Mit dem Verbot der Kernenergie wird wohl kein begabter junger Mensch in der Schweiz Kernphysik studieren!
(Hierzu existiert ein Interview mit dem Kernphysiker Dr. Papodopulus, sehr sehens- und hörenswert: https://www.youtube.com/watch?v=CESmrjeHTeU)
Weltweit – mit Ausnahme des deutschsprachigen Raums – sind 31 Kernkraftwerke der Generation 3 und 3+ am Netz, vierzig sind im Bau und fünfundachtzig in Planung: Gute Lösungen auf mittlere Frist.
Unsere Schweizer Kernkraftwerke gehören der Generation 2 an und haben den Stresstest (nach Fukushima in 69 Ländern durchgeführt) unter den zehn besten abgeschlossen. Trotzdem wurden seither noch weitere Verbesserungen installiert! Mit den Kernkraftwerken der Generation 4 hätten wir – mit den heute nur zu fünf Prozent abgebrannten, wegen des Ausfuhrverbots in der Schweiz gelagerten Brennstäben – eine Energiereserve von achthundert Jahren (!) im eigenen Land: Das böte eine langfristige Lösung.
Stromlücke zeichnet sich ab
Mit Wind, Sonne und viel Steuergeldern will man der Stromlücke, die sich unweigerlich öffnen wird, entgegenwirken.
Bei zurückhaltender Berechnung – ohne Berücksichtigung des Bevölkerungswachstums – kann dazu folgendes Beispiel geliefert werden: Wenn alle Autos auf E-Mobilität, alle Heizungen mit Wärmepumpen ersetzt, das Flugpetrol synthetisch mit Strom hergestellt würde – dann würden wir damit um die 62 Prozent CO2 ausstossende Energieträger durch Elektro-Energie ersetzen, zusätzlich müssten drei bis vier neue Kernkraftwerke (KKW) der vierten Generation mit je 1’500 Megawatt Leistung erstellt werden! Nicht vergessen darf dabei werden, dass die vier Kernkraftwerke (Beznau 1+2, Gösgen und Leibstadt) am Ende ihrer Laufzeit ebenfalls ersetzt werden müssen.
Die Umwandlung von Sonnen- und Windenergie in elektrische Energie betrug im Jahr 2020 in der Schweiz gerade mal 0,37% des gesamten Energiebedarfs. Man rechne!
Ein paar provokative Ansätze
Von ehemals siebentausend Kleinkraft-Wasserwerken (bis ca. dreihundert Kilowatt Leistung) sind heute noch tausend in Betrieb. Sechstausend wurden wegen fehlender Rentabilität oder aus ökologischen Gründen stillgelegt. Muss das so bleiben?
Ist ein Viertelstunden-Takt der Bahnen, der Trams und der Busse einer funktionierenden Wirtschaft vorzuziehen? Oder kann der Takt auf eine oder zwei Stunden verlängert werden?
Muss man an jeder Haltestelle wissen, wie lange es noch dauert, bis das nächste ÖV-Gefährt erscheint?
Die Grundversorgung der Kommunikation (Art. 92, Bundesverfassung) ist an ein Unternehmen delegiert, die Swisscom! Muss jeder Sendemast sämtliche Provider vermitteln?
Mit der aufgrund dieser Vorschläge nicht benötigten Energie könnte die Wirtschaft versorgt und die Strommangellage entschärft werden.
«Need to have» hat erste Priorität, «nice to have» hat in einer Krise keinen Bestand!
Auf Wohlstands-Komfort muss verzichtet werden!
Blackout verhindern
Um einem Blackout vorzubeugen, könnten bei Anzeichen eines solchen, alle 41 Verbindungsleitungen zu und von unseren umliegenden Ländern in die Schweiz gekappt werden. Unsere eigene elektrische Energie würden dann nur noch wir verwenden. Mit etwas Energielast-Management und der zum Teil zusätzlich zur Verfügung stehenden Leistung (da nicht mehr als Netzdienstleistung (Regelenergie) für das europäische Netz benötigt) in der Grösse eines Kernkraftwerkes kämen wir einigermassen über die Runden.
Selbstverständlich stellt ein solches Vorgehen keine nachhaltige Lösung dar. Ich will damit nur aufzeigen, dass auch unsere Nachbarländer kein Interesse an einer Schweiz ohne Strom haben können. Wenn die Stromdrehscheibe Schweiz ausfällt, ist ganz Europa betroffen.
Jeder Tag (!) ohne Elektro-Energie kostet uns viereinhalb Milliarden Franken (Fr. 4‘500 Millionen)!
Fazit
Das Energiegesetz und mit ihm die Energiestrategie 2050 sind gescheitert. Es ist längst an der Zeit, die utopischen Wunschvorstellungen von Links-Grün zu stoppen und stattdessen mit faktenbasierten Lösungsvarianten in die Energie-Zukunft der Schweiz aufzubrechen!
Wir stehen vor einer Notsituation
Nach meiner Meinung sind die folgenden drei Massnahmen sofort umzusetzen:
- Ein Energie- bzw. Strom-General muss her!
- Die Petition «Stromausfall heisst Lohnausfall» muss rasch eingereicht werden.
- Das Technologie-Verbot muss sofort aufgehoben werden.
Andi Trüssel, Landrat, Frenkendorf/BL
Anhang:
IPCC Tabelle CO2 Ausstoss pro umgewandelte kWh
Bedarf an PV- und Windanlagen nur für den Ersatz unserer 4 KKW’s
1. CO2 ist fürs Klima irrelevant.
2. Wir haben kein Klimaproblem sondern ein Computer-Klima-Simulationsproblem, notabene manipuliert.
3. Jeder der wirklich glaubt, die Erde würde in 10, 12 oder 20 Jahren oder in absehbarer Zeit wegen dem Klima untergehen UND gleichzeitig gegen KKW’s ist, zeigt, dass er selbst nicht an das glaubt was er propagiert.
4. Klimapolitik ist wie es der Name schon sagt: Politik.
5. Ergo brauchen wir keine Windräder und auch keine Solarfarmen. Elektrofahrzeuge genauso wenig. Alles Betrug an der Umwelt und zwar massiv.
Immer wieder der Spruch „erneuerbare Energie“! Der grösste Schwindel sogar inszeniert von ET-Professoren? Verbrauchte Energie kann man nicht Erneuern die verflüchtigt sich in die Atmosphäre. Potenzielle Energieträger kann man nur entsprechend der Nutzungsabsicht Umwandeln. Eine Schande, dass Professoren solche Lügen in die Welt setzen, die Physik verhunzen, als hätte man das Perpetuum Mobile erfunden. 🤥🤥🤥🤥🤥🤥😑😑😑
Diese grünen Phantasten merken es erst, wenn sie den Schalter drücken und es trotzdem dunkel bleibt.
Aber solange das Handy funktioniert, alle Regale in den Supermärkten gefüllt sind und man noch tanken kann (zwar teuer, aber es sprudelt noch), so lange merkt die Bevölkerung nicht, was die Grünen, mit freundlicher Unterstützung der SP und den Wendehälsen FDP und Mitte, da alles verbaut haben….!
Die Politik muss auf die Wissenschaft hören 👂 und mithelfen die Energie in der Schweiz 🇨🇭 zu sichern-
Unsere Energieexperten werden den richtigen: Energiemix finden- da bin ich zuversichtlich 😀🌻🌺🛁🚰
Es ist nicht nötig : die Moralkeule herumzuschwingen
Jeder kann einen Beitrag zur CO 2 Reduktion leisten 🏊♂️🏊♂️🏊♂️🚴♂️🚴♂️🚴♂️
Welche Wissenschaftler, etwa die die uns sagen ein Mann sei eine Frau und umgekehrt?
Also auf die höre ich nicht.
Stromknappheit infolge Verdoppelung der Einwohner in 80 Jahren kann nicht (so wie andere Probleme) durch noch mehr Einwanderung gelöst werden.
Die Grünen sind zu bedauern, denn konsequenterweise müssten sie in ihrer Technikfeindlichkeit auf das moderne Leben verzichten, auch auf das Velo. Eigentlich müssten sie wie Steinzeitmenschen leben, dann hätten aber die Veganer unter ihnen ein Problem. Sie müssten sogar gendernd verenden, denn am liebsten möchten ja die Grünen nur Natur pur ohne Menschen. In Mitteleuropa würden sich wieder Laubmischwälder ausbreiten, bis zur nächsten Eiszeit oder bis zum nächsten Meteoriteneinschlag. Die Natur erholt sich immer, im verstrahlten Gebiet von Tschernobyl explodiert sie geradezu, und es entstehen neue Arten. Erst, wenn in ferner Zukunft die Sonnen zum roten Riesen wird, geht es mit dem Leben AUF DER ERDE zu Ende. Letztlich widersetzen sich die Grünen den kosmischen Gesetzmässigkeiten. Arme Grünen, wie verzweifelt müsst ihr sein, so ohne Zukunftsaussichten!
Wer sich jetzt nicht vorbereitet wird beim Blackout schmerzlich feststellen müssen dass er nicht vorbereitet ist !
Wir brauchen keine rotgrüne lobby bei denen strom aus der steckdose kommt sondern Mathematiker, Kernkraft spezialisten, Ingenieure, leute die der eidgenossenschaft wertschöpfung erbringen und nicht solche die sie zerstören.
Etwas Psychologie: Der Mensch kann (von wenigen Ausnahmen abgesehen) auf Dauer nicht freiwillig verzichten und wird es niemals können. Aber er lässt sich von Natur aus begeistern für die Entwicklung neuer und kreativer Lösungen. Deshalb gibt es für den Staat nur die Wahl zwischen Erziehungsdiktatur oder maximaler Unterstützung von Innovationen durch begabte Leute. Die (grünen) Predigten von verordnetem Verzicht entsprechen einem seit jeher bekannten Moralismus, hinter dem letztlich missgünstige und insgeheim sadistischer Motive stecken. Heutige «Sünde» ist der Wohlstand, früher hatte die «Moral» sich einfach gegen andere «Lustbarkeiten und Laster» gerichtet. Die Klimaveränderungen lassen sich realistischerweise nur durch Spitzentechnologie kompensieren, deren Entwicklung keinesfalls politisch gebremst werden darf.