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Jährlich Zehntausende Gratispatienten mehr

Alain Bersets Feldzug gegen die Ärzte

Bundesrat Berset liegt falsch: Nicht «gewinnsüchtige Ärzte», sondern die von Bundesbern geförderte Masseneinwanderung zerstört unser Gesundheitswesen.

Die Kosten des todkranken Gesundheitswesens explodieren. Wesentliche Gründe dafür sind wohlbekannt. Alain Berset macht lieber Klassenkampf – zur Freude von Classe Politique und Medien

Von den Zehntausenden Einwanderern, die im Rahmen der bernamtlich geförderten Masseneinwanderung Jahr für Jahr in die Schweiz strömen, stammen sehr viele aus Ländern, in denen Gesundheitsversorgung nahezu ausschliesslich über Spitäler und spitalähnliche Kliniken erfolgt. Und nicht von Hausärzten. Auch Spezialärzte gibt es dort kaum ausserhalb der nobelsten Vororte von Grossstädten.

 

Maximalkonsum – kostenlos

Wer da alles so in die Schweiz kommt, ändert die ihm seit Geburt vertrauten Gewohnheiten kaum – zumal ihm hier alles kostenlos offensteht. Tritt ein Gebresten auf, erleidet ein Kind einen Bagatell-Unfall, hat ein Kleinkind – und davon gibt es bekanntlich nicht wenige – ein Wehwehchen: Der Eilmarsch (allenfalls per von der Sozialhilfe zu bezahlendem Taxi) in die Spital-Polyklinik (oder – gar nicht selten – in die Notfallstation eines Spitals) ist für die meisten Einwanderer die selbstverständliche Schlussfolgerung.

Unglaublich grosse, unglaublich teure Krankenstationen werden im Blick auf solch selbstverständlich genutzte Möglichkeiten zum Vierundzwanzigstunden-Vollbetrieb gezwungen. Würden diese Stationen nicht für nahezu alles mit Infrastruktur und Ärzten bereit stehen, wenn irgendein hoher Anspruch an sie gestellt wird, so stünde ihnen nur allzu rasch eine Rassismus-Vorverurteilung zumindest durch gewissenlose Medienhetzer, allzu oft auch durch mehr oder minder eingeschüchterte Richterinnen und Richter ins Haus – ihren Ruf auf Dauer massiv schädigend.

 

Hauptursache für die Kostenexplosion

Äusserst viele (zu solch brisanter Entwicklung verhalten sich Statistiker freilich auffällig schweigsam) solcher Gesundheitssystem-Nutzer zahlen für das, was sie beanspruchen, keine Krankenkassenprämien – und ganz sicher keine Zahlungen für das, was sie als Sofortleistungen von Ärzten und Pflegepersonal in Anspruch nehmen.

Diese neuen, unfreiwillig importierten Gewohnheiten sind – nicht allein, aber wesentlich – verantwortlich für die nicht abreissende Kostenexplosion in der Gesundheitsversorgung. Dass die Prämien nicht vom Gesundheitswesen selbst, vielmehr von der in vielen Gemeinden finanziell ebenfalls dem Ruin entgegentaumelnden Sozialhilfe geleistet werden, ist lediglich Tarnung der wahren Kostenentwicklung, die von mittlerweile wohl weit über hunderttausend Gratis-Patienten laufend weiter in die Höhe getrieben werden. Für Bun-desbern ist diese Tatsache freilich unangreifbares Tabu-Thema.

 

Keine Lust auf Transparenz

Das Departement Berset entwickelt jedenfalls keinerlei Anstrengung, zu dieser Ursache der Kostenexplosion irgendwie Transparenz zu schaffen – geschweige denn, endlich einmal eine Vollkostenrechnung vorzulegen. Die Kostenexplosion trifft schliesslich bloss die Steuer- und die korrekten Prämienzahler.

Und so muss unser plakativ auf Solidarität (Gesunde helfen Kranken) ausgerichtetes, offensichtlich kollapsgefährdetes System der Gesundheitsversorgung seinen sich von Jahr zu Jahr drastisch verschärfenden Missbrauch einfach hinnehmen.

 

Ablenkungsmanöver

Zur Ablenkung ortet Herr Bundesrat Berset – reichlich klassenkämpferisch – die Ärzte als Sündenböcke: Einzelne würden – und das koste Millionen – für Telefonratschläge zuviel in Rechnung stellen. Also sei eine Maximalpauscha-le obrigkeitlich zu verfügen. Fortan könnte dann jeder Arzt ohne detaillierteren Nachweis diese Pauschale in Rechnung stellen. Dass die geschäftstüchtigen unter den Telefonberatern aufgrund solcher Neuregelung ihr Verhalten im Blick auf ihre Kasse ändern könnten, blendet Bundesbern völlig aus. Der Telefon-Ratschlag solcher Ärzte dürfte künftig wohl so lauten: «Kommen Sie morgen in meine Praxis – ich muss Sie sehen, auf dass ich die richtige Ent-scheidung zu Ihrem Fall treffen kann». Und schon lösen sich Bersets Einspar-Behauptungen in Luft auf.

 

Noch mehr Dirigismus?

Von der von Bundesrat Berset prognostizierten Einsparung von siebenhun-dert Millionen Franken wird niemand je auch nur eine Spur zu entdecken vermögen. Die bombastische Zahl ist von Funktionären erfunden, welche die Kostenlawine nutzen, um den von ihnen kontrollierten Dirigismus im Gesundheitswesen weiter auszubauen – kostentreibend auszubauen!

Erreichbar wären Einsparungen allenfalls dann, wenn Krankenkassen solche Ärzte, die für ihre Leistungen nachweisbar zuviel verlangen, aus ihrer Entschädigungspflicht herauslösen könnten. Wer diese Ärzte dann trotzdem aufsucht, müsste alle von ihnen in Rechnung gestellten Kosten einfach selber berappen.

Ebensowenig wird den Kassen erlaubt, als Simulanten ertappte Leistungsmissbraucher auszuschliessen – gleichsam ihrem eigenen Geldbeutel auszuliefern. Die Einführung solcher Marktmechanismen könnte wohl disziplinierende Wirkung erzielen. Eingeführt werden sie nicht, weil damit Funktionärsstellen überflüssig würden. Und das werden Bundesberns Funktionäre, die von der Kostenexplosion sehr gut leben, zu verhindern wissen. Funktionäre sind bekanntlich nie interessiert an Einsparungen. Sie – an den Schlüsselstellen des halbstaatlichen oder staatlichen Systems sitzend – profitieren zur Hauptsache von jeder Kostenexplosion.

 

Die wahre Ursache

Aus genau diesem Grund hintertreiben sie auch jede Wirkung erzeugende Massnahme gegen die Hauptursache der unsere Sozialsysteme aushöhlenden Kostenexplosion – gegen die Masseneinwanderung.

 

Ulrich Schlüer

 

BRISANT vom 24. März 2017 als PDF-Dokument herunterladen

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Publiziert von Ulrich Schlüer

Dr. Ulrich Schlüer ist Historiker, Verleger und alt Nationalrat des Kantons Zürich. 1979 gründete Dr. Ulrich Schlüer die «Schweizerzeit», welche als bürgerlich-konservatives Magazin für Unabhängigkeit, Föderalismus und Freiheit bis heute erfolgreich seine Leserschaft bedient.

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