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Panama, Paradise und Pandora

Journalisten in aller Welt arbeiten wie besessen daran, dem Staat mehr Steuern zu verschaffen. Und den Schutz der Privatsphäre aufzuheben.

«Ein neues Datenleck zu Steueroasen und Briefkastenfirmen wird publik, und mittendrin figuriert prominent die Schweiz», titelt eine Schweizer Zeitung. «Wir spielen eine grosse Rolle in den Enthüllungen», rühmt sich der «Tages-Anzeiger». Denn es hätten «Schweizer Anwälte, Treuhänder und Beraterinnen allein bei einer grossen Kanzlei in der Karibik 7000 Offshore-Firmen betreut». Mit «Trusts» – einem angelsächsischen Rechtsinstitut – schützten «Schweizer Vermögensberater weltweit Verdächtige.» Hunderte Politiker, Amtsträger, Firmenvorstände und Spitzensportler in aller Welt sollen gemäss den «Pandora Papers» jahrelang Finanzdienstleister dazu benutzt haben, um ihre Vermögen und Wertgegenstände in solchen Trusts zu verstecken.

Gigantischer Datendiebstahl

«Pandora», das sind Riesenmengen an gestohlenen Daten von vierzehn in besonders steuerfreundlichen Ländern tätigen Finanzdienstleistern. Sechshundert Journalisten in 117 Ländern haben in den vergangenen zwei Jahren 2.9 Terabyte Daten durchforstet, um angebliche skandalöse Praktiken von Promis öffentlich zu machen.

Es handle sich um das «bislang grösste Datenleck zu Geschäften in Steueroasen» prahlen die Journalisten. An der Schnüffelei beteiligten sich u. a. die «Süddeutsche Zeitung», die «Washington Post», der «Guardian», der «Indian Express» und «Le Monde», in der Schweiz der «Tages-Anzeiger», «Der Bund», die «Basler Zeitung» und die «Berner Zeitung».

Tony Blair und Shakira

Was haben die reichen Menschen verbrochen? Sie haben Firmen, meist sogenannte Trusts an Orten gegründet, an denen sie keine oder wenig Steuern zahlen und wo sie dies auch anonym tun können. An den Pranger gestellt werden u. a. der britische Ex-Premier Tony Blair (68) und Pop-Star Shakira (44); diese hätten ihre Ersparnisse über Steuer-Oasen weltweit steuersparend angelegt.

Allerdings sind diese Praktiken nicht illegal. Und schon gar nicht neu. Bereits im April 2016 hatte ein «Recherche-Team von vierhundert Journalisten» Auszüge aus den sog. «Panama Papers» veröffentlicht. 3,2 Terabyte illegal erworbener Daten mit 49 Millionen Dokumenten, E-Mails, Formularen, Tabellen, Ausweiskopien von überwiegend unschuldigen Menschen waren drei Jahre lang durchforstet worden. Das Ergebnis war mehr als mickrig gewesen. 

Linkes Schnüffel-Projekt

Nichtsdestotrotz machte das gleiche Journalistenkartell weiter und wertete Millionen von Dokumenten, die diesmal «Paradise Papers» genannt wurden, weil sie auf der Karibikinsel Bermuda gestohlen wurden, aus. Finanziert wurde die Kampagne unter anderem von dem linken Milliardär George Soros.

Die willfährigen Medien spielen «Filiale» der Steuerbehörden und helfen linken Politikern bei deren Bestreben, dem Staat Allmacht zu verleihen und den Steuerwettbewerb zu verhindern. Das gigantische linke Schnüffel-Projekt erlaubt es Politikern und Journalisten, sich in moralischer Entrüstung zu präsentieren und schärfere Gesetze zu fordern.

«Anwält:innen und Berater:innen»

Der EU-Abgeordnete Sven Giegold von den Grünen fordert zum Beispiel «vollumfängliche internationale Transparenz über die wirklichen Eigentümer von Briefkastenfirmen und Immobilien». Der globale Informationsaustausch müsse ausgeweitet werden.

Die Schweizer SP ist ebenfalls sofort bereit für populistische Rundumschläge: «Zahlreiche Schweizer Anwält:innen und Berater:innen helfen Superreichen und Despoten dabei, ihre Gelder vor dem Fiskus zu verstecken und fügen der Bevölkerung dadurch erheblichen Schaden zu», trompetet sie in läppischem Gender-Speak.

Ringo Starr, Claudia Schiffer oder die Blairs

Vergessen geht dabei: Illegal ist das nur, wenn Schwarzgeld oder Geld aus kriminellen Aktivitäten in diese Trusts gesteckt wird. Ringo Starr, Claudia Schiffer oder die Blairs werden nicht deswegen vor Gericht landen, weil sie das gemacht haben, was jeder vernünftige Mensch macht, wenn sein Einkommen weit über dem Spitzensteuersatz versteuert wird.

Offshore-Inseln sind auch keine Räuberhöhlen, sondern Oasen der Freiheit, die der Allmacht des Steuerstaats Grenzen setzen. Menschen dürfen sich vor Verstaatlichungen oder Entführungen schützen. Trusts schützen Menschen und deren Vermögen, so wie es Türen und Tresore tun.

Cui bono?

Aber wem ausser den linken Privatsphäre-Abschaffern nützt das Ganze? Wohl den USA, wo man auch weiterhin in Briefkastenfirmen sein Geld stapeln können wird. Interessanterweise sind denn auch – soweit ersichtlich – vom gigantischen Datendiebstahl keine US-Firmen und -Personen betroffen. Und wer mit Ausnahme der USA hatte die Möglichkeit, weltweit Daten zu stehlen?

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Publiziert von Hermann Lei

lic. iur. Hermann Lei ist Rechtsanwalt und SVP-Kantonsrat des Kantons Thurgau.

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7 Kommentare

  1. Wenn der Fabrikant Hans Muster etwas Reales herstellt, z.B. Werkzeuge, Mitarbeiter anstellt, sie anständig bezahlt und behandelt, aber 5 Monate im Jahr arbeitet, um die Steuern eines überbordenden Sozialstaates zu bezahlen, verstehe ich seinen Frust. Zumal ein Grossteil seiner Steuern dazu verwendet wird, damit der Staat zusätzliche Beamte anstellen kann, die ihn kontrollieren und ihm zusätzliche Vorschriften machen. Ich verstehe jeden, der seine Steuern zu optimieren versucht. Ich verstehe es auch, wenn es ihm zu dumm wird, die Firma den Chinesen verkauft und sich auf einer Südseeinsel steuerbefreit zur Ruhe setzt. Staatliches «Raubrittertum» führt stets zur Verarmung der Bevölkerung.

  2. Hauptübel von Herumschieben und Verbergen von Vermögen in Steuergünstige ,,Oasen,, ist die Steuerprogression. Wenn dieses unnötige Übel mit Zusammenhang nicht wäre, gäbe es sicher eher höhere Steuereinnahmen – und die Investitions Motivation wäre höher.
    Und dass der Staat selbst eine Art Steuerhinterziehung in Form von bescheidenen ,,Pauschal,, Steuern für gewisse Personen und Firmen betreibt, ist schon wehement –.

  3. In dem Institut, welches mir persönlich bestens bekannt ist, waren nur Fluchtgelder aus Südamerika, verschachtelt in einer Panamagesellschaft oder ähnlich. Das Geld kam aus einer amerikanischen Waschmaschine!!!!!!! Das Problem wird nur behoben, wenn der Sumpf trockengelegt wird. Ehrliche Schweizer haben ein Versteckspiel über die Karibik nicht nötig.

  4. Steueroasen sind gut, Steuerwüsten schlecht.

    Es geht nur um weltweite Enteignungsorgien. Quasi die sowjetisierung der Welt und vollkommene Abschaffung der Freiheit, den ohne Eigentum, keine Freiheit.

    Auf die USA würde ich nicht so schiessen. Die sind von den Neosozialisten stark unterwandert, siehe die getürkte Präsidentenwahl. Und solche Wahlen werden zur Norm, siehe Berlin, Deutschland.
    Wenn die USA fällt, gibt es keine Freiheit mehr. Wer soll sie noch verteidigen? Russland? China? Iran? Die kleine Schweiz mit ihrer 5. Kolonne an Sozialisten und woken Grossfirmen?

  5. Sehr geehrter Herr Lei
    Ihr Artikel bringt es, wenn auch noch vorsichtig formuliert, auf den Punkt. Die echten, sichtbaren Grossvermögen in den «philanthropischen» Stiftungen und Trusts von Gates, Soros und Konsorten sind natürlich nicht aufgeführt. Auch die Steuervehikel der Multi-Konzerne wie Google, Amazon usw. sind aus versehen vergessen gegangen.
    Ein gezieltes Informationsleck im globalen Informationskrieg, gegen die Menschen. Zudem ist es ein anachronismus, bei den aktuellen Berichterstattungen der Mainstreammedien, investigative Tätigkeiten anzunehmen. Das war vielleicht einmal weit in der Vergangenheit der Fall.
    Nichts geschieht ungeplant, in Politik und Medien.

  6. Das Geld lässt die Menschen : rotieren 😅😅

    2 jährige Kinder spielen gerne ein Spiel – es heisst :

    » guguseli – dada » 🤗🤗🤗🤗🐢🐢🐢🐢

    Diese Versteckspiele der reichen Leute schaffen Arbeit für Journalisten und Politiker –

    Ich zahle meine Steuern und geniesse den Rest meines Geldes 😇💶💰🎺🎺🎺🎺🎺 dann kann ich fröhlich singen :
    » Mir sind mit em Velo da » mir sind mit dem Velo da 🎼💪💪💪💸💸💸🎄🍀🚴🚴🚴🚴🚴🚴🚴🚴🚴🚴🚴🚴🚴🚴🚴🚴🚴🚴🚴🎤 🚲🚲🚲🚲🚲🚲🚴🚴🚴🚴🚴🚵🏿🚵🏿🚵🏿🚵🏿🚵🏿🚵🏿🚵🏿
    mir sind mit em Velo da ……tralla la la la la

  7. Ja, die Zeiten ändern sich, früher war Steuerhinterziehung ein Kavaliersdelikt, heute ein Vergehen an der Allgemeinheit.

    Ex Bundesrat Hans-Rudolf Merz hat noch gesagt:
    «da werden sie sich die Zähne ausbeissen»
    Kurz darauf war das Bankgeheimnis auf internationaler Ebene passé.
    Weshalb halten wir innerhalb der Schweiz eigentlich immer noch am Bankgeheimnis fest? Damit die Reichen ihr Vermögen verstecken können?
    Die Arbeit der Journalisten finde ich toll, das wird eventuell den einen, oder anderen Politiker hindern, Wasser zu predigen und Wein zu trinken.

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