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Pride-Brainwash an der PHTG: Schule und Schwule

Es ist wieder Pride Month. Also wurde auch eine Thurgauer Schule mit der Pride-Fahne beflaggt. Und nach Kritik durch Ihren Kolumnisten entfernt.

Vor der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG), einer Thurgauer Mini-Universität zur Lehrerausbildung, wehte pünktlich zu Beginn des Pride-Months die Pride-Flagge auf dem Vorplatz.

Beflaggte Schule

Von Schülern darauf hingewiesen, forderten Mitglieder des Kantonsrats (darunter Ihr Kolumnist) schriftlich die Entfernung der Flagge innert vierundzwanzig Stunden. In der folgenden Ratssitzung kritisierte ich diese Verpolitisierung der Schule. Von Schulvertretern wurde ich daraufhin «aufgeklärt»: Es habe sich um einen «Begrüssungsakt» im Rahmen einer Veranstaltung zum Thema Inklusion gehandelt, man begrüsse Gäste gerne mit Fahne.

Abbildung 1 Bericht der Thurgauer Zeitung

Enttarnt

Die Thurgauer Zeitung, stets brav auf Seiten des Staates, frohlockte sofort mit gesenktem Sprachniveau: «Lei motzt über die Regenbogenfahne».

Pech nur für die investigativscheue Zeitung, dass sich nach kurzer Internet-Recherche feststellen liess, dass die gutmenschliche Mär mit der Begrüssungsfahne eine Notlüge war: Inklusion stand an besagtem Samstag schon auf dem Programm, konkret ging es aber um die «Integration von behinderten Kindern in Primarschulen». Also nix da mit «Begrüssungsfahne», man wollte den Pride-Month feiern und das Parlament mit dieser Geschichte hinters Licht führen.

Flagge weg – alles gut?

Nachdem die Flagge nun also zwei Nächte Zeit hatte, nach der «Begrüssung» von behinderten Kindern zu verlüften, wurde sie entfernt, letzteres anschliessend schriftlich bestätigt.

In der Stellungnahme blieb die PHTG die Antwort auf zentrale Fragen indes schuldig: Wer hat die Fahne angeordnet? Wer hat sie hergestellt und finanziert? Die Flagge ist zwar weg, aber wieder hat die Bevölkerung für ein kleines Perzentil unserer Gesellschaft geblecht.

Neutrale Schule!

Der Versuch, den Rat und die Öffentlichkeit mit fadenscheinigen Erklärungen zu beruhigen, zeigt eine erschreckende Ignoranz gegenüber den Prinzipien, die von einer Bildungseinrichtung erwartet werden.

Es ist inakzeptabel, dass sich die PHTG hinter einem noblen Anliegen versteckt, um die private Gesinnung ihrer Führungskräfte zu camouflieren. Schule hat neutral zu sein.

Omnipräsenz der LGBTQ+-Community

Eigene Toiletten, eigene Flagge, eigene Pronomen, Sonderbehandlung. Die Omnipräsenz der LGBTQ+-Community ist unübersehbar. Kein Thema hat in den letzten Jahren so polarisiert wie dieses, kein Thema hat uns mehr gespalten.

Nur schon der Begriff «LGBTQ+-Community» ist befremdend. Können diese Personen nicht einfach Teil unserer Gesellschaft sein? Es ist doch völlig egal ob jemand Er, Sie, oder Es ist, wir haben uns mit wichtigeren Problemen zu beschäftigen.

Falsche Fährten

Die krampfhafte Bekennung zu politischen Ansichten ist leider Mode. Wo nun dabei die Rolle der Schule liegen sollte, ist mir unklar.

Gar unprofessionell erscheint es mir, wenn der öffentliche Einflussbereich für private Belange missbraucht wird. Anstatt sich zum Fehler zu bekennen, werden Schattengefechte geführt und falsche Fährten gelegt. Das eigentliche Problem ist tiefgründiger. Die aktuelle LGBTQ+-Bewegung macht es sich und der Gesellschaft unnötig kompliziert.

Kein Einzelfall

Es ist wichtig zu betonen, dass jeder lieben kann und soll, wen er möchte. Die Liebe ist ein persönliches und privates Gut.

Aber dazu ist keine Umstellung der Sprache notwendig. Die Forderung nach neuen Pronomen, das Aufzwingen von Akzeptanz und die ständige Betonung dieser Identitäten schafft nur Verwirrung und Entfremdung. Es ist merkwürdig, einen Menschen auf sein Pronomen zu reduzieren, als ob dies das Wichtigste an ihm wäre.

Abbildung 2 Pride-Flaggen auch an anderen Schulen

Ziel übertroffen

Niemand hat etwas gegen Schwule. Aber die ständige penetrante Aufforderung, sich ihrer Gesellschaftssicht anzupassen, stösst viele Menschen vor den Kopf und führt eher zu Ablehnung als zu Akzeptanz.

Der Rest der Gesellschaft wird diese übertriebenen Forderungen niemals vollständig akzeptieren, weil sie nur Unruhe und Tumult verursachen. Anstatt Harmonie zu schaffen, entsteht ein Drang nach Aufmerksamkeit, der das eigentliche Ziel, nämlich die Akzeptanz und Gleichberechtigung, in den Hintergrund rückt.

Forderung nach Sonderbehandlungen

Es ist nicht homophob zu sagen, dass die aktuellen Forderungen der LGBTQ+-Bewegung über das Ziel hinausschiessen. Die ständige Suche nach Aufmerksamkeit und die Forderung nach Sonderbehandlungen führen dazu, dass die Gesellschaft gespalten wird.

Eine Bewegung, die ursprünglich darauf abzielte, Gleichberechtigung zu erreichen, hat sich in etwas verwandelt, das als störend und übergriffig empfunden wird.

Gesslerhut der Moderne

Die Pride-Flagge vor der Schule ist eine Art Gesslerhut der Moderne. Sie sagt: Hier sind wir, hier gelten unsere Vorstellungen. Das Zeigen von politischen Symbolen ist deshalb nur eines: ein politisches Statement, welches an öffentlichen Gebäuden nichts verloren hat.

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Publiziert von Hermann Lei

lic. iur. Hermann Lei ist Rechtsanwalt und SVP-Kantonsrat des Kantons Thurgau.

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3 Kommentare

  1. LGBTQ+ steht für alles ausser «Hetero». Hat man aber die Schwulen z. B. gefragt, ob sie zu den Transsexuellen gehören wollen? Oder zu den drag queens? Da werden einfach Leute in das LGBTQ+ Korsett gezwängt, obwohl sie vielleicht gar nichts damit zu tun haben wollen. Das ist gerade das typische an der LBTQI+ Community: – die Rücksichtslosigkeit für alles andere ausserhalb ihrer Gruppe, die gar keine ist.

  2. Wenn man mit nach eigenem Gutdünken konstruierter Moral Andere ins Unrecht setzen kann, so gibt einem dies beinahe unerschöpfliche Macht und Unanfechtbarkeit durch scheinbare moralische Überlegenheit.

    Die Möglichkeit der Usurpation solcher Macht wurde als Erstes vom radikalen Feminismus entdeckt, wird von diesem bis heute erfolgreich angewendet und wurde von den unter LGBTQ+ subsummierten Kreisen übernommen.

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