Schamlose Tricks von Politikern

Zum Glück lässt sich der Bürger nicht für dumm verkaufen
Das Bedürfnis vieler Politiker muss gross sein, den Bürger auf eine unverschämte Art und Weise für dumm zu verkaufen. Was nicht sein darf, kann nicht sein: Dieses Motto führt oft zum schamlosen Griff in die Trickkiste. Beispiele gefällig?
Anfang Oktober 2019 tötete ein Mitarbeiter in der Pariser Polizeipräfektur mit einem Messer vier Polizisten und verletzte einen weiteren Gendarmen lebensgefährlich, bevor er von einem Polizeischüler (die Ausbildung funktioniert offenbar) erschossen wurde. Sofort war die Politik zur Stelle, bezeichnete den Täter als psychisch angeschlagen und versuchte, die Tat irgendwo zwischen beruflicher Überforderung, Stress am Arbeitsplatz und Burnout zu positionieren. Der französische Innenminister sagte, nichts habe auf eine Bedrohung hingewiesen, und der Täter habe keine Verhaltensauffälligkeiten gezeigt. Die Politik hat sich in diesem schrecklichen Fall krampfhaft bemüht, den Terrorismusverdacht zu verschweigen.
Der Schuss ging jedoch gehörig nach hinten los. Der Täter war zum Islam konvertiert und hatte sich in zwielichtigen Hinterhofmoscheen und über islamistische Netzwerke radikalisiert, was auch seinen Arbeitskollegen nicht verborgen blieb. Der Täter arbeitete als Verwaltungsangestellter in der nachrichtendienstlichen Abteilung der Pariser Polizei, die auch für den Kampf gegen Extremismus zuständig ist. Arbeitskollegen meldeten ihre Erkenntnisse an die vorgesetzten Stellen – aber wohl aus Angst vor Islamophobie-Vorwürfen geschah nichts. Bei der Trauerfeier für die getöteten Polizisten mimte der französische Präsident Macron den grossen Staatsmann, kündigte einen unnachgiebigen Kampf gegen den islamistischen Terrorismus an und rief die Gesellschaft zur Wachsamkeit auf. Solche Worte sind mitunter der Grund, weshalb Politiker am hintersten Ende des Berufs-Rankings liegen.
Lesen Sie den ganzen Artikel in der aktuellen «Schweizerzeit»: Hier einloggen und lesen
Noch nicht Abonnent? Informieren Sie sich über unsere günstigen Abo-Varianten: www.schweizerzeit.ch/abo