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Schlimmste Befürchtungen übertroffen

Am 20. Oktober traf das ein, was man eigentlich erwarten musste. Dies aber mit einer Deutlichkeit, die einen dennoch erschreckte: Hellrotgrün (GLP) und Rot-Dunkelgrün (GP) räumten bei den Parlamentswahlen richtiggehend ab.

 

Neu kommt dieses Lager zusammen mit der SP auf 83 Sitze und wird mit gütiger Hilfe der BDP, der EVP und des linken Flügels der CVP in der neuen Legislatur locker die Abstimmungen dominieren können.

Die CVP befindet sich nun regelrecht in der Geiselhaft der Grünen und Grünliberalen – denn würde der Zauberformel nachgelebt, so müsste die CVP nun auch noch ihren letzten Sitz im Bundesrat abgeben. Natürlich beruft man sich nun auf die Kraft im Ständerat – aber diese CVP-ler sind ja mehr oder weniger ohnehin Linke. Natürlich wird auch der Sitz der FDP attackiert – und so befindet sich auch diese Partei in der Geiselhaft – wohl eher aber in derer der CVP, denn mit diesen Stimmen könnte das rotgrüne Lager den «Hosenlupf» wagen und gewinnen. Unvergessen ist ja, dass es die CVP war, welche den Ausschlag gab, dass man einen der besten Bundesräte einfach so abwählte …

 

Was ist nur bei der SVP los?

Die SVP musste massive Verluste hinnehmen und verlor beispielsweise im Aargau jeden fünften Wähler – ein inakzeptables Resultat, welches noch genauer zu analysieren sein wird. Ein schwacher Trost ist, dass auch die SP im Verhältnis zum bisherigen Anteil einen massiven Verlust zu verkraften hat – dies kann sie aber gut, weil diese Stimmen – auch wenn nun bei den Grünen gelandet – keineswegs verloren sind.

 

Jetzt folgt der ökosoziale Umbau

Die gewählte links-grüne Chaotentruppe wird nicht lange fackeln – dies hat sie bereits im Kanton Zürich bewiesen. Mit brutaler Rücksichtslosigkeit und somit eben auch ohne Rücksicht auf Nachteile für die Wirtschaft werden nun die kühnsten sozialistischen Träume ausgelebt und mittels Vorstössen durchs Parlament gepeitscht.

Der in der NZZ veröffentlichte «Spider» der gewählten Mitglieder der Grünen und der SP ist praktisch deckungsgleich – wer Grün wählte, hat nun also (wie von uns vorausgesagt) Rot bekommen. Die Folgen werden drastisch sein – die Bürgerinnen und Bürger werden sich die Augen reiben – aber eben: Nach der Tat hält der Schweizer Rat.

 

Augenreiben bei der Wirtschaft

Nach der angekündigten Schaffung von fünfzig Kilometern autofreien Strassen, der Einführung von Tempo 30 auch auf Durchfahrtsstrassen hat sich der Stadtrat von Zürich vom historischen Parkplatzkompromiss verabschiedet und will mindestens zehn Prozent aller Parkplätze ohne Rücksicht auf das Gewerbe ersatzlos aufheben.

Das grösste Staunen dürfte sich wohl bei den sogenannten Wirtschaftsverbänden ergeben haben. Denn natürlich wurden sich diese Herren, welche noch unlängst mit den Retorten-Girls der Operation Libero Siege gegen die SVP gefeiert hatten, schlagartig bewusst, was da auf die Wirtschaft zukommen wird. Man hat sich mit Leuten und Gruppierungen ins Lotterbett gelegt, die man nun nicht so schnell wieder loswerden wird.

 

Wann kommt die Männerquote bei der SP?

Interessant ist bei der SP – diese Fraktion besteht neu aus 62 Prozent Frauen – die krasse Diskriminierung der Männer. Ob sich diese ein Aufmucken getrauen? Wohl kaum, denn sonst droht eine weitere Dezimierung infolge des Zorns der geballten Frauenpower. Merke: Quoten sind für diese Frauen nur interessant, solange sie davon profitieren können.

 

Zauberformel und System überdenken

Es muss hier festgehalten werden, dass die SVP trotz aller Verluste die klare Wahlsiegerin ist. Die SP als nächstgrössere Partei erreichte lediglich zwei Drittel der Stimmen der SVP!

Im Ausland würde nun die SVP mit der Regierungsbildung beauftragt. Wieso eigentlich machen wir dies nicht? Wir könnten uns mit der FDP und der CVP zusammenraufen, Koalitionsgespräche führen und uns alsdann auf ein minimales Regierungsprogramm einigen. Selbstverständlich unter Berücksichtigung gewisser berechtigter Umweltanliegen – aber ohne den geplanten ökosozialen Totalumbau der Schweiz riskieren zu müssen.

Die linken und grünen Parteien würden bei solchem Vorgehen automatisch in die Opposition versetzt. Meines Erachtens ist dies überlebensnotwendig für die Schweiz – denn sonst marschiert die rot-grüne Truppe mit ihren Anliegen durch und wird in wenigen Jahren das Erfolgsmodell Schweiz zerstört haben.

Wenn die bürgerlichen Parteien die Kraft nicht haben, die links-grüne Truppe in die Schranken zu weisen, dann muss meines Erachtens den Grünliberalen und den Grünen je ein Sitz im Bundesrat zugestanden werden. Dies zu Lasten der SP und der FDP. Es spielt nämlich ohnehin keine Rolle, ob Rotgrün mit Cassis indirekt oder allenfalls mit Regula Rytz direkt vertreten ist – Letzteres wäre ehrlicher.

 

Andreas Glarner

 

BRISANT vom 8. November 2019 als PDF-Dokument herunterladen

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Publiziert von Andreas Glarner

Andreas Glarner ist Unternehmer und SVP-Nationalrat des Kantons Aargau.

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11 Kommentare

  1. Nun wäre es an der Zeit ‹Puckelsheim› abzuschaffen, denn dieses Wahl-System wurde ja meines Wissens ausgelesen, damit keine Uebermacht einer Partei entstehen kann. Aber wenn sich alle gegen einen verbünden? Dann verfehlt das System seine Wirkung. Wenn jemand mit über 20’000 Stimmen nicht und andere mit 10’000 geählt werden und das System wie oben erwähnt ausgehebelt wird, dann stimmt etwas nicht. Zumindest die Möglichkeit der Listenverbindungen müsste gestrichen werden.

    W. Huber

  2. Herr Glarner, ausnahmsweise haben sie unrecht, die FDP und SVP hatten die letzten 4 Jahre die absolute Macht, aber dank der FDP, d.h. Dank Fluri und Co, setzten die Linken alles durch. Also ist die FDP ein Feind der SVP und muss bekämpft werden. Wird die FDP vernichtet, bzw. dezimiert, müssen sich die FDP Wähler neu orientieren, entweder Links/Grün oder doch lieber SVP wählen, ohne FDP müssen sie sich entscheiden. Lassen sie die nächsten 4 Jahre das Pendel Schwung holen. Damit die SVP in 4 Jahren über 50% holen kann, nur so lässt sich die Schweiz retten!

  3. Wie wahr. Und doch ist vorläufig alles makulatur. Die SVP lässt deren Wähler seit langer Zeit zunehmend im Stich. Wie kann man nur so überheblich sein, sich gegen den neuen Trend der Umwelt dermassen abzugrenzen? Trump lässt grüssen. Die SVP hätte zumindest Bereitschaft erklären können, dass auch in diese Richtung einiges zu tun sein wird. Der Wahlverlust dürfte mehrheitlich dieser nicht nachvollziehbaren Taktik und Ignoranz zu zuschreiben sein.

    • Du bist schlecht informiert! Das steht im Programm und wurde intern mehr als diskutiert.
      Die SVP ist entgegen Deiner Annahme nicht gegen Umweltschutz, sie will nur nicht, dass die Arbeiterschaft mit Abgaben und neuen Steuern ausgebeutet wird … wäre ja eigentlich die Aufgabe der Sozis ! Das sind die, welche ihre Leute ausnützt und die senken den Kopf aufs Schaffott, wenn es gegen die SVP geht.
      In einem gebe ich Dir recht, diejenigen, die 4 Jahre lang SVP wählen wollten, waren zu fail, um stimmen zu gehen ..

  4. Die Aussage von HJ Schneeberger kann und darf so nicht stehen bleiben. Für die Wahrheit darf man sich nicht verbiegen und die Wurzeln verleugnen. Tatsache ist doch, dass die Schweiz klimatisch schon heute wesentlich besser ist wie alle umliegenden Ländern, geschweige denn der grossen China, USA, Indien etc. Und von Klima-Grenzen hört ich noch nie etwas. An sich könnten wir die nächsten 10 bis 50 Jahre den Status quo pflegen. Bis dann haben die Industrie-Mächte vielleicht auch bessere Werte.
    Man soll das Licht nicht unter den Scheffel stellen.
    Da möchte ich den Tag nicht erleben, wenn sich die Schweiz unter die Flügel der EU flüchten muss.

  5. Endlich jemand welcher buchstabengetreu meiner heutigen Meinung über die SVP kund tut!! Ich war lange Jahre treues Mitglied der SVP und unter anderem ganze 17 Jahre lang Kassier der Ortspartei. Nach der Entgleisung einiger Mitglieder bei einem dörflichen, überdimensionierten
    Bauvorhaben konnte ich nicht mehr in der OP mitmachen.
    Selbstverständlich gaben meine Frau und ich aber trotzdem den SVP Kandidaten im Kumulationsverfahren unsere Stimmen. Ich frage mich aber im Ernst, wie lange sich die nicht einigen Bürgerlichen noch, «nur» an abgedroschene Themen, welche aber leider immer noch bestehen festhalten?

  6. Erste Umfragen zu den Wahlen haben gezeigt, dass die Grünen vorwiegend von Neuwählern und jungen Menschen gewählt wurden. Greta hatte ihre Auftritte, die Medien stürzten sich auf jeden grünen Halm, gleichzeitig wurde die SVP von den Medien ausgeschwiegen. Die Demos der Frauen und der grünen Aktivisten haben mobilisiert. Die Demonstranten wurden von den Grünen aufgefordert nicht nur zu demonstrieren, sondern auch zu wählen. Da hatten die bürgerlichen Parteien ganz einfach keine Chance auch so viele Wähler zu mobilisieren und brauchen sich jetzt nicht zu kasteien. Das Blatt wird sich wieder wenden.

  7. Bei diesem Artikel kommt mir der Gedanke: Angstmacherei!
    Lasst uns doch bei allem, starkem Gegenwind auf die Kraft unserer
    Ideen und Gedanken vertrauen!
    Die EU – ohne geistige Basis – wird scheitern, bevor die Schweiz
    mit massivem Druck zu einer Zustimmung zu diesem «Gessler-Vertrag»
    gezwungen werden kann.

  8. Wenn die – echten Eidgenossen : so schiss haben – vor den grünen Mannsgöggeli und den grünen Fraugöggeli im Parlament , dann können sie sich eine Hellebarde holen aus dem Landesmuseum und diesen Unholden hin und wieder eins über den Schädel hauen –
    ( DAS haben die alten Eidgenossen auch gemacht, oder ? )

  9. Ohne überheblich zu sein: Das Volk (eben nicht ausschliesslich Junge…) verblödet langsam. Man konnte kaum den Radio einschalten, ohne innert 15 Sekunden das Wort «Klimaveränderung» hören zu müssen. Etwas später wurde dieses durch das Wort «drohende Klimakatastrophe» ersetzt. Merke: Setze der grossen Masse etwas vor, wiederhole dies gebetsmühlenartig (wie in der amerikanischen Werbung…) Kreiere ein globales Problem, benenne die Schuldigen (lass das Volk schreien und eine globale Lösung fordern. Forciere die Wut der unbedarften Jungen auf die Alten) Die kleine schwedische Göre hätte nicht die Chance gehabt ihr Maul so aufzureissen, wenn sie nicht die Agenda der Mächtigen bedient hätte… Wie viele Menschen erkennen solche Zusammenhänge? Da habe ich wenig Hoffnung auf Einsicht!!!

  10. Im Zürcher Boten hat der Parteipräsident geschrieben, der SVP ist Wahlsieger geworden, oder, und Sie schreiben hier, der SVP musste massive Verluste hinnehmen, oder ? Ja was gilt jetz ?

Die Macht der Gerichts-Psychatrie

Herbsttagung vom 9. November 2019