Ganz im Gegensatz dazu die Rechten, wo man im allgemeinen den Linken immer einen Schritt hinterhereilt. Von der Art und Weise, wie sich Linke gegenseitig unterstützen und wie sie «Metapolitik» erfolgreich umsetzen, können wir noch eine ganze Menge lernen!
Linke Machtblöcke
Schon seit Jahren unterstützen sich linke Institutionen systematisch. Sie halten einander «Jöbchen» und Mandate zu, begünstigen sich finanziell und schliessen bei Gegenwind eisern die Reihen. Was 1968 mit dem «Marsch durch die Institutionen» begonnen hat, findet heute in der Verwaltung und im Ausbau des erlangten Einflusses seine Fortsetzung. Neben den etablierten Parteien (SP, Grüne mit deren Jungparteien) und den zahlreichen staatsnahen Personal- und Lobbying-Verbänden (VPOD, Mieterverband etc.), die sich zäh in linker Hand befinden, sind die Gewerkschaften ein milliardenschwerer, hochpotenter linker Machtfaktor. Zu diesem linken Machtblock gesellen sich die zahlreichen Funktionäre und Beamten im Staatsdienst (u. a. in Verwaltung und Bildungsbürokratie), Apparatschiks in zahlreichen städtischen und urbanen Wohnbaugenossenschaften, sowie unzählbare Journalistinnen und Journalisten.
Während sich die bürgerlichen Parteien schon mit naheliegenden Listenverbindungen schwer tun, tritt der linke Block (mit SP, Grünen und Gewerkschaften) seit Menschengedenken geschlossen zu Wahlen an. Während sich die Bürgerlichen in Eitelkeiten und Befindlichkeiten verzetteln, agieren die Linken strategisch, diszipliniert und effektvoll. Während die bürgerlichen Interessenverbände sich allzu häufig in vorauseilendem Gehorsam selbst zurücknehmen, um ja nirgends anzuecken, treiben die Linken ihre Agenda offensiv voran. Während die Bürgerlichen gerne schon mit Kompromissen in die Auseinandersetzung steigen, sind Kompromisse für die Linken bloss Etappenziele auf dem Weg, ihre Maximalforderungen durchzusetzen.
NGOs und «Zivilgesellschaft»
In den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen haben zudem sogenannte «NGOs» (Nichtregierungsorganisationen). Unter dem Etikett von Menschenrechts-Verteidigern und Hilfswerk-Idealisten treten sie auch als politische Akteure auf und versuchen – meist im Boot mit der organisierten Linken – mit bedeutenden Mitteln Abstimmungen im Parlament und vor dem Volk zu gewinnen.
Ihr Musterprojekt, das jedem offenbarte, welche politische Schlagkraft in diesen NGO-Netzwerken steckt, war der Abstimmungskampf um die sogenannte «Konzernverantwortungsinitiative». Vierzehn Millionen Franken sollen Amnesty International, Greenpeace, Heks, GSoA, Terre des Hommes und Co. in die Ja-Kampagne investiert haben. Es handelte sich um den teuersten Abstimmungskampf, der in der Schweiz je stattgefunden hatte. Auch die Landeskirchen (in Teilen die «fünfte Kolonne» der Sozialisten) mischten bekanntlich an vorderster Front mit –sogar unter Einsatz von Kirchensteuergeldern. Das linke Vorhaben scheiterte im November 2020 wegen des verpassten Ständemehrs nur knapp. Die NGOs und ihre zugewandten Orte witterten trotzdem Morgenluft.
Gerne verkaufen sich die Netzwerke, in denen sich links-sozialistische, grün-totalitäre und linksliberale Akteure vereinen, als Vertreter einer neuen «Zivilgesellschaft». Ein taktisch klug gewählter Tarnbegriff, der vermitteln soll, dass sich hier Strömungen aus dem Volk heraus organisieren – quasi «von unten nach oben», frisch, unverbraucht. Wenn klassisch etatistische, ja gar reaktionäre Politik über neue «zivilgesellschaftliche» Akteure wie die Operation Libero (und wie sie alle heissen) vorgetragen werden, wirkt das auf die breite Öffentlichkeit auf den ersten Blick attraktiver. Erst recht, wenn auf diesem Weg neue Anti-SVP-Gegenspieler aufgebaut werden können. Das haben die «Hintermänner» gut erkannt. Kein Zufall ist auch, dass die linksliberale Medien-Schickeria mithilft, dieses inszenierte Narrativ in der allgemeinen Wahrnehmung zu verankern.
Staatliche Finanzhilfen
Auch staatlich geförderte Jugendverbände und -organisationen dienen der neulinken Politgeneration als Kaderschmieden. Sie werden vom Bund jährlich mit Millionen-Beträgen überschüttet. Ebenso profitieren vom jährlichen Geldsegen des Bundes zahllose pointiert linke Nachwuchsorganisationen. Auf der Grundlage des Kinder- und Jugendförderungs-Gesetzes (KJFG, Art. 7, Abs. 2) erhielten im Jahr 2022 beispielsweise die Jungsozialisten eine Finanzhilfe in der Höhe von 159’490 Franken. Die jungen Grünen kassierten 97’752 Franken, der vom Mainstream hofierte Möchtegern-Think-Tank «foraus – Forum Aussenpolitik» bekam 110’692 Franken, und die Unia-Jugend (Tochter der im Geld schwimmenden Gewerkschaft Unia) erhielt 64’856 Franken.
Die Operation Libero kann sich eine Geschäftsstelle leisten, die im Jahr rund eine halbe Million Franken verschlingt. Man kann dabei zwar das mitunter arrogante und anmassende Auftreten derer vom Medien-Mainstream gehypten Protagonisten kritisieren. Man muss aber anerkennen, dass diese Kreise es schaffen, einen gut geölten Apparat zu finanzieren, der es mehreren Mitarbeitern ermöglicht, in bezahlter Arbeitszeit dauernd neue Aktivitäten zu entfalten. Während nationalkonservativ-rechtsbürgerlich orientierte Organisationen in der ohnehin viel zu knappen Freizeit Vieles ehrenamtlich zu bewältigen haben, stehen den Linken viel mehr Zeit und Manpower zur Verfügung.
Kampagnen-Netzwerke
Die Linken haben in den letzten Jahren mächtige Kampagnen-Instrumente etabliert, die vor allem im Internet eine hohe Strahlkraft entfalten. Mit der vom grünen «Campaigner» Daniel Graf aufgebauten Plattform «WeCollect» sammeln linksgrüne Kreise für Volksinitiativen und Referenden hunderttausende Unterschriften. Um als «Demokratie-Inkubator zivilgesellschaftliche Projekte» anzureissen und zu begleiten, hat Graf zusammen mit Mitstreitern aus dem linksgrünen Milieu die Plattform «Public Beta» lanciert. Hier teilen die Initiatoren mit Gleichgesinnten «strategisches Wissen, Kampagnenwerkzeuge und Ressourcen für gesellschaftlichen Wandel.» Finanziell unterstützt wird dieses Netzwerk unter anderem vom Migros-Kulturprozent oder der reichen Christoph-Merian-Stiftung aus Basel. Linksgrüne Polit-Aktivisten können deshalb gut von ihren Tätigkeiten leben.
Seit 2015 führen Aktivisten und Kampagnenführer aus NGOs, linken Parteien und Verbänden jedes Jahr das «Campaigncamp» (Kampagnen-Camp) durch. Unter dem Deckmantel einer angeblich «politisch und konfessionell unabhängigen» Veranstaltung geben sich hier Vertreter von Greenpeace, SP, Alliance F oder der Operation Libero die Klinke in die Hand. Man richtet sich an junge Teilnehmer mit dem Ziel, Wissen um wirkungsvolle (linke) Kampagnenführung weiterzugeben. Genommen wird nicht jeder: Interessierte müssen sich bewerben. Ein ähnliches Netzwerk ist das sog. «Denknetz», etliche weitere (formelle und informelle) Zirkel und Zusammenschlüsse existieren. Die Jungsozialisten beispielsweise veranstalten jedes Jahr ihr «Sommerlager», wo unter anderem eine geschönte und verklärte Sicht auf kommunistische Vordenker wie Karl Marx in die Köpfe junger Menschen gepflanzt werden soll.
Man sieht: Die Linken vernetzen sich, bauen Strukturen auf und betreiben intellektuelle und handwerkliche Schulung von Nachwuchs-Aktivisten. Und was tun die Rechten, namentlich die SVP und bürgerlich-konservative Organisationen? Viel zu wenig, das ist klar. Das müssen wir in Zukunft ändern. Wir müssen ebenfalls Akademien, Kampagnen-Netzwerke, Schulungstage, Vernetzungsevents und Perspektiven für junge Bürgerliche entwickeln. Ideen und Vorschläge sind willkommen. Ich bin gern bereit, an der konkreten Umsetzung mitzuwirken.
Endlich jemand der SVP, der die Durchsicht hat. Genau was ich schon lange vertrete. Ihre Forderungen habe ich schon diverseste Male plaziert. Aber die Bürgerlichen sind unwillig oder auch unfähig da was zu ändern und in die Angriffsposition zu gehen, statt sich immer nur zu rechtfertigen und zu verteidigen.
Wenn bei der Aufzählung aller Aktivitäten der Linken, wie von Herr Liebrand oben festgehalten, alles stimmt, muss man eingestehen, dass die Linken einfach smarter, schneller, besser und aktiver sind.
Wenn ich zwischen jungen Operation Libero Leuten und alten, rückwärtsgewandten SVP Parteisoldaten wählen muss, ist meine Wahl auch klar Operation Libero.
Linker Ideologe! Quack!
Sie checken offensichtlich gar nichts
Vor allem die Jungen, sind offenbar begeistert von dieser neuen Zeit des angeblichen Aufbruches, für die Linken und Grünen und andere Fantasten Schalmeiklängen der Wollust? Die Welt jeden Tag neu erfinden, im Glauben die Schlaraffenzeit endlich zu Schaffen. Wir Schaffen das ein bekanntes Zitat aus dem grossen Kanton, was all diese Fantasten aber erreichen werden ist sich selbst Abzuschaffen nur eine Frage der Zeit. Die sind so gut organisiert, überorganisiert dass sie diese Zeit gar nicht realisieren werden, die Realität des Lebens wird ihnen die Rechnung Präsentieren! Das Leben fordert auch zukünftig auf die Dauer Leistung, keine Traumtänzerei! 💃🏼🕺
Vielen Dank, Herr Liebrand, für diese niederschmetternde Tour d’Horizon sozialistischer Umtriebe. Mich als pensionierten Berufsschullehrer graust, oder wenn Sie wollen: Mir graust. (der Duden lässt beide Formen zu) wenn ich an die Zukunft der Schweiz denke.
Links wählen ist wie links fahren: Gefährlich und mitunter tödlich.
Ohne Scheuklappen würde man erkennen, dass in vielen Ländern links gefahren wird und alles bestens funktioniert.
Unser Stamm-Tisch ist mehrheitlich bürgerlich. Seit Jahren predige ich genau das: vergesst doch einfach einmal ob FDP, SVP oder (mit Fragezeichen) die Mitte. Wählt oder stimmt einfach bürgerlich. Geht an die Urne. Legt bürgerlich oder zuverlässig gut bürgerlich ein.
Da passt genau dazu was Daniel schreibt:
Links wählen ist wie links fahren: Gefährlich und mitunter tödlich.
Braov !
Geschätzter Anian, das hast Du sehr gut auf den Punkt gebracht! Als Gegengewicht zu den Linken (USA gesteuerten) Ideologien müssen wir unsere eigene Schweizer- Realität vermitteln und dafür zu kämpfen lehren. Studenten müssen wieder lernen, was Handwerk und Ernährungs- resp. Landwwirtschaft ist, und Arbeiter müssen endlich lernen, dass es nicht funktioniert mit Links-oder Nicht-Wählen.
viel Erfolg bei diesem Unterfangen!
Der links – sozialistische Kuchen 🥧 in der Schweiz 🇨🇭?
Für mich gilt ( treu dem Rütlischwur 1291)
Ein einig Volk von Brüdern und – zum Glück 🍀 –
auch Schwestern ! ( 2023 )
Die Demokratie muss gestärkt
und das Interesse an der Politik gefördert
werden –
Jeder Einzelne ist verantwortlich-
Das Steuergeld darf nicht falsch 😑
eingesetzt werden !
Es hat in jeder Partei gescheite Menschen! 🧑🎓👨🏾🎓🧑🎨👨🚒🧑🍳👨🌾👨🏫👨💻
Diese wähle ich – ob links oder rechts ?
Oben oder unten 👇 ?
Gescheite Köpfe braucht das Land !
Ich sehe den „Kuchen „ nicht negativ 😋
Sehr gute Analyse.
Wir haben eben noch ein richtiges, erfülltes Leben und müssen uns nicht in «Weltrevolution» oder «Weltrettung» einen Sinn für unser Leben suchen.
Es wäre aber schon viel gewonnen, wenn die «Netten» endlich mal weniger Nett wären und einfach Rechts wählen würden.
Dazu kommt auch, dass man sich konsequenter Weise auch als Rechts bezeichnet und sich nicht dafür entschuldigt.
Ein Linker muss sich erklären. Er will ja mehr Staat, weniger Freiheit, Kollektivismus und Suprastaaten.
62% haben für weitere Coronamassnahmen gestimmt, und dies ohne Corona!
Mehr als 50% glauben auch an ein Klimaproblem und dass dieser erst noch Menschgemacht sei.
Und diejenigen, welche es so klar sehen wie Liebrand, ein Dankeschön an dieser Stelle, sehen aber in der Ukraine, Nato und USA ein Problem und nicht in Russland.
Wie sollen den die unentschlossenen, wackligen Netten überzeugt werden, wenn man auf russischer Seite steht? Wieso soll einer sich überzeugen lassen, dass Klimawandel kein Problem ist wenn der Auf/Erklärer gleichzeitig und völlig unlogisch Russland protegiert? Geht nicht!
Da hätte man viele Leute abholen können. Chance verpasst.
Ich sehe leider Schwarz.
Eine top Analyse, die exakt den Nerv trifft.
Es gibt einige gute bürgerliche Organisationen, bei denen ich mitwirke. Ich bin überzeugt, dass mit Fleiss und Engagement diese gestärkt werden können. Es braucht mehr junge, bürgerlich-denkende Menschen, die offen zu Ihrer Meinung stehen und diese in der Öffentlichkeit vertreten.