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Woke-Wörterbuch: Reiseführer nach Absurdistan

Schweizerzeit: Damit gesagt wird, was nicht ungesagt bleiben darf.

Um «Wokeness» zu verstehen, empfehlen wir einen Sprachaufenthalt und mentale Gesundheit. Für Ihre Reise nach Absurdistan helfen wir Ihnen, sich mit den Einheimischen zu verständigen.

Menstruierende Personen, TERF

In Absurdistan versteht man unter Frauen jegliche Menschen, die sich als solche identifizieren. Ein männliches Genital ist kein Ausschlusskriterium. Man nennt sie «weiblich gelesene Personen». Frauen in unserem Sinne nennt man hingegen «menstruierende Personen». Die als linksfeministisch bekannte Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling machte sich dummerweise darüber lustig. Deshalb ist sie eine  TERF, also eine radikale Feministin, welche Interessen von Frauen vertritt, die.. naja…Frauen sind.

Kiwi-Emoji

Auch das Emoji (bildliches Symbol) einer Kiwi-Frucht ist Hass und Hetze. Auf Twitter droht die Woke-Bubble, jede Person mit einer Kiwi-Frucht im Namen zu blockieren. Denn die Frucht ist ein Zeichen der «TERF-Bewegung». Wissenschaftlich lässt sich die Kiwi nämlich in zwei Geschlechter (männlich und weiblich) aufteilen. Dieses binäre System darf nach absurdistanischem Recht nicht auf Menschen übertragen werden, ansonsten macht man sich der Transfeindlichkeit strafbar.

Entbindende Person

Mutter sagt man nicht, denn es schliesst Mütter mit männlichen Genitalien aus. Stattdessen ist von «entbindender Person» zu sprechen. Klingt absurd? Eben! Selbst im Haushaltsentwurf der Biden Administration oder bei der Tagesschau spricht man von entbindenden Personen, letzteres auf Kosten des Steuerzahlers (sorry, Steuer*innenzahler*innen).

Kulturelle Aneignung

Haben Sie sich früher an der Fasnacht als Winnetou oder Cowboy verkleidet hat? Skandal! Dabei eignet man sich eine Kultur an, zu dem man nicht gehört. Ironischerweise regen sich die «betroffenen Minderheiten» darüber nicht auf oder finden es sogar lustig. Dennoch: Das Übernehmen von kulturellen Artefakten ist kulturelle Aneignung. Ein Mensch kaukasischer Abstammung muss demnach unter seinesgleichen bleiben.

Positiver Rassismus

Asiaten sind fleissig und spielen Klavier und Tischtennis und haben alle eine reine Haut. Halt, positiver Rassismus! Darunter versteht man positive Vorurteile oder Eigenschaften, die man liebevoll jemandem anrechnet. Die Woke-Polizei sieht darin eine Unterscheidung bzgl. Merkmale und Eigenschaften von Menschen und eine Bestärkung des Rassismus. Vermeiden!

Triggerwarnung

In einer hochsensiblen Gesellschaft dienen «Triggerwarnungen» als Warnung vor «problematischen Inhalten». In den woken USA sind Warnungen auf institutioneller Ebene angekommen. Dort werden an Universitäten Studenten vor einer Vorlesung unliebsame Inhalte angekündigt. Selbstvor Kinderfilmen wie «Peter Pan» oder «Susi und Strolch» auf Disney+ wird vor Traumata gewarnt.

Safe Space

Passend zu «Triggerwarning» dienen sog. «Safe Spaces» als Schutzzone, um sich vor negativen Gefühlen zu schützen. An US-Universitäten werden Redner ausgeladen, damit Studenten sich nicht mit differenzierten Meinungen befassen müssen. Der Anwalt und Kolumnist Ben Shapiro wurde als Redner an der «DePaul University» eingeladen, um über die Meinungsfreiheit zu sprechen. Noch vor Ort wurde er von Sicherheitskräften herauseskortiert.

Sollten Sie trotz allem nicht von Ihrer Reise nach Absurdistan abgeschreckt sein, brauchen Sie viel Nervennahrung und Aspirin. Dennoch: viel Vergnügen in Absurdistan!

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Publiziert von Hermann Lei

lic. iur. Hermann Lei ist Rechtsanwalt und SVP-Kantonsrat des Kantons Thurgau.

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