Weihnachten, das Gedenken an die Geburt Jesu Christi, steht vor der Tür. Es ist die Zeit der Besinnung, die Zeit der Versöhnung. Viele Vertreter der Landeskirchen (natürlich längst nicht alle!) missinterpretieren diese Bedeutung dahingehend, im Namen des Glaubens mit allen «lieb und nett» sein zu wollen. Bloss nichts Tiefgründiges predigen, lieber Probleme weglächeln und sich dem Zeitgeist anbiedern statt zu mahnen und unbequeme Wahrheiten auszusprechen.
Ich sehe das anders. Besinnung und Versöhnung setzen immer eine Offenbarung, sprich die Annäherung an die Wahrheit voraus. Ohne das Streben nach Wahrheit bleiben so manche schönen Worte nichts als oberflächliche Lippenbekenntnisse. Dem Aussprechen einer dieser unverzichtbaren Wahrheiten möchte ich mich in dieser letzten «Spalte rechts»-Kolumne dieses Jahres widmen. Eine gern verdrängte Wahrheit ist, dass die Schweiz in rasantem Tempo auf eine demografische Krise zurollt. Wenn es so weiter geht, wird es nicht mehr allzu viele Generationen dauern, bis die Schweizerinnen und Schweizer ausgestorben sein werden! Und eine der Hauptursachen dafür sind die horrenden Abtreibungszahlen. Die Mainstream-Medien, Meinungsmacher, aber auch der Grossteil der Parteien und viele Landeskirchen-Vertreter schweigen diese Fakten tot.
Wir sollen nicht darüber sprechen, dass seit dem Jahr 2000 – allein nach offiziellen Zahlen! – 250’294 ungeborene Kinder in der Schweiz abgetrieben worden sind. Im vergangenen Jahr 2023 sind es mit 12’045 Abtreibungen so viele gewesen wie noch nie innerhalb eines Jahres. Ungeborene, abgetriebene Kinder sind aber keine «Zellklumpen», wie respektlose Feministinnen das Recht auf Kindstötung jeweils abwertend rechtfertigen. Es geht um Menschen, die unserer Gesellschaft fehlen!
Familienförderung ist gut und wichtig. Wir kommen aber nicht vom Fleck, wenn wir die jährlich zehntausendfach stattfindenden Abtreibungen als Tabu betrachten. Was ist das für eine Gesellschaft, die ungewollt schwanger gewordene, junge Frauen so im Stich lässt und ihnen einredet, die einzige Lösung sei, das in ihnen heranwachsende Leben wieder auszulöschen? Auch das «Vergewaltigungs-Argument» muss in die richtigen Relationen gesetzt werden: Nur rund zwei bis vier Prozent aller Abtreibungen resultieren nach einer Vergewaltigung!
Wir brauchen ein Umdenken und die Hinwendung zu einer Kultur des Lebens – statt Abtreibungsrekorde als normal anzusehen. Seien wir «Pro Life», für das Leben. Ich wünsche Ihnen frohe, gesegnete Weihnachten!