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Berset, «Tigris» und die Frauen

Anti-Terror-Einheiten sind Spezialtruppen der Polizei. Die besten der Besten, durchtrainiert bis zur Perfektion, ausgerüstet mit modernsten Waffen, Fahrzeugen und modernster Technik. Die deutsche Anti-Terror-Einheit GSG9 etwa geniesst einen legendären Ruf, ebenso die spanischen GEOS oder die französische RAID. Eingesetzt werden diese insbesondere für Geiselbefreiungen, Bekämpfung von Islamisten-Terror, Geheimaktionen im Mittleren Osten und in Afrika.

In der Schweiz verfügen wir über eine ebenfalls schlagkräftige Einsatztruppe mit dem Namen Tigris. Diese ist der Bundespolizei Fedpol unterstellt und wird, wie ihre ausländischen Kollegen, bei besonders gefährlichen Bedrohungs- lagen im Zusammenhang mit Terrorismus und dem organisierten Schwerstverbrechen eingesetzt. Fazit: Schutz und Integrität des Landes werden durch harte Kerle gewährleistet – oft in Actionfilmen gezeigt. Stopp! – Filmriss …

Terrorismus und organisiertes Verbrechen? Nicht ganz. Zum Pflichtenheft der Schweizer Anti-Terror-Sondereinsatztruppe Tigris gehört nun offenbar auch die Erstürmung mit anschliessender Hausdurchsuchung von mehr oder weniger romantischen Liebesnestern der Schweizer Hauptstadt. Sie wissen schon – die klassische Geschichte halt: Die in bescheidenen Verhältnissen lebende Künstlerin mit dem «grand homme de pouvoir», unser Pandemie-Minister eben. Ohne Kondom, denn er lechzte insbesondere nach ungeschütztem Verkehr, will die ungebremste sexuelle Macht verspüren, ohne lästigen Gummi dazwischen. Ein Sexualtherapeut würde dieses Verhalten mit einer tiefen Abneigung gegen die Konkordanzdemokratie be-gründen. Im Bett, endlich, wilden Trieben nachgehend, ohne die lästigen anderen Sechs miteinbeziehen zu müssen. Cäsaren mögen keine Senatoren.

Nur die Macht zählt
Kein Cäsar, nur Gesundheitsminister. Egal, nur die Macht zählt. Das mit der Gesundheit für Helvetia ist Staffage, etwas, was im Beipackzettel steht, den man achtlos in den Kübel wirft und nie liest. Sexuelle Prävention und geschützter Verkehr sind für Teenies, sowieso. Wer sagt denn, dass ein Gesundheitsminister auch ein Vorbild in geschützten sexuellen Praktiken sein sollte?

Die «Weltwoche» zündet die Bombe, «Inside-Paradeplatz» doppelt nach. Der Rest der Schweizer Presselandschaft schweigt. Zu schwer lasten hunderte von Millionen Franken Subventionen zugunsten der Verlegervillen an Schweizer Seen, Tennisplatz inklusive. Stunden vergehen, Telefondrähte glühen, ebenso die Köpfe von Spin-Doktoren und Kommunikationsberatern mit schweiss-triefenden Achselhöhlen in Hugo Boss-Hemden zu je 280 Franken das Stück (Die Honorare zahlt der Steuerzahler). Eine plausible Erklärung muss her, Operation «Saving Private Ryan» – sofort.

Von Terroristen bedroht?
Am Abend dann die erlösende Geschichte aus der kommunikativen Märlistube zu Bern. Die Zeitung «Blick» fungiert als Sprachrohr: Man habe eben gedacht, dass die ehemalige Geliebte des Magistraten eine Terroristin wäre, denn Alain sei von Terroristen bedroht worden. Anrufe aus Deutschland. Die ehemalige Geliebte befand sich scheinbar auch das eine oder andere Mal in Deutschland. Wirklich? Wieso weiss man das? Wurde das Domizil der Dame nicht nur filmreif gestürmt, sondern wurde die junge Frau auch monatelang beschattet? In wessen Auftrag? Mit welcher Begründung? Die Frage nach den Kosten erübrigt sich, denn wir wissen, wer solches bezahlt.

Gerne hätte ich das Gesicht des Tigris-Kommandanten gesehen, als er den Befehl zur Erstürmung der Kleinstwohnung erhielt, Lagebesprechung vor dem Einsatz inklusive: «Männer, wir erstürmen heute die Wohnung an der Bümplizstrasse 37 in Bern-Belp, gefährliche Terroristen befinden sich im Objekt, die Sicherheit der Schweiz steht auf dem Spiel. Ihr sichert die Strassen ab, ihr seilt ab und schlagt die Balkontür ein. Du gibst Feuerschutz vom Hausdach gegen-über!» Erinnert irgendwie an das Eindringen ohne Kondom, brutales Machtspiel eines rücksichtslosen Draufgängers.

Was ich lieber nicht hätte sehen wollen, ist das Gesicht der jungen Ex-Geliebten an diesem Morgen. Klar hat sie dann alles unterschrieben, was die Anwälte des mächtigen Alain Berset ihr vorgelegt haben. Schweig, oder wir machen dich platt. Du hast gesehen, wozu wir fähig sind. Terrorismus und so.

Ein Krisenfall?
Mitten in der schwersten Krise seit dem Zweiten Welt-krieg, oder so glaubten wir jedenfalls, befand sich also der Stab von Alain Berset in einer repressiven Aktion gegenüber einer ehemaligen Geliebten, einer Bürgerin dieses Landes, welche aufgrund des ungeschützten Verkehrs mit dem Magistraten scheinbar sogar abtreiben musste. Abtreiben finde ich persönlich eine sehr unschöne Sache, die psychischen Folgen für die werdende Mutter sind sicherlich gravierend. Doch warum tat dies die junge Frau? Geschah dies ohne Druck vom Magistraten, ganz freiwillig? Glaube ich persönlich nicht. Leider wurde die Frau juristisch zum Schweigen gebracht. Wir werden deshalb wohl nie den wahren Sachverhalt hinter dieser Abtreibung kennen.

Die Frau verband jedoch die Forderung von 100’000 Franken, welche von den Anwälten des Herrn Berset als Erpressung taxiert wurde, mit dieser Abtreibung. Und wenn es keine Erpressung war, sondern eine Entschädigung für erlebten psychischen und körperlichen Schmerz durch die Abtreibung? Die Öffentlichkeit kennt nur eine Version der Geschichte. Die Version der Spin-Doktoren und Kommunikationsberater eines der reichsten Staaten der Welt. Ein gewaltiger Staat, inklusive Anti-Terror-Einheit mit den ganz harten Kerlen – gegen eine junge Frau, verletzt, sicherlich auch psychisch traumatisiert aufgrund einer Abtreibung.

Kein Einzelfall
Wäre Herr Bundesrat Berset ein Ausbund an Tugendhaftigkeit, so könnte ihm die Schweizer Öffentlichkeit in ihrer schieren Autoritätsgläubigkeit sogar die abstruse Geschichte mit den Terroristen abkaufen. Er ist es jedoch nicht. Eine Mitarbeiterin des Bundes, so die Informationen der «Weltwoche», hätte mit dem Magistraten ebenfalls eine aussereheliche Affäre gehabt. Bei dieser Affäre bestand der Magistrat ebenfalls auf ungeschützten sexuellen Verkehr: Macht spüren und das ganze sexuelle Psychospiel.

Eine zusätzliche Affäre mit einer Angestellten des Bundes, de facto eine Untergebene, ist auf jeden Fall keine private Angelegenheit mehr. Es geht hier um Gegebenheiten innerhalb eines mit Steuergeldern alimentierten Staatsapparates. Die Frau, eine Dame mit Doktortitel aus der südlichen Schweiz, soll dann wegbefördert worden sein. Wegbefördert von wem? Weshalb?

Ein tiefer Fall
In dieser ganzen Affäre zeigt sich, wie tief die Schweiz gefallen ist. Welche miserable Rolle die Schweizer Medienlandschaft spielt – von wegen vierter Gewalt. Wie hintertrieben der Machtapparat in Bern mittlerweile agiert, ohne jegliche Scham. Wie eine Anti-Terror-Einheit für die privaten, widerlichen Zwecke eines Macht-menschen eingesetzt wird – und wie (zwischen Corona-Ängsten und Zertifikatseinschränkungen) eingelullt und passiv das Volk reagiert.

Dulden das Schweizer Volk und seine Repräsentanten, das Parlament, solche üblen Machtspiele eines Regierenden weiterhin, so haben wir alle abgedankt. Deshalb Bundesrat Berset: Gehen Sie!

von Isabel Villalon

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Publiziert von Schweizerzeit

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