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Linke Islamisten-Umarmung

Überlebensstrategie der klinisch-toten Marxisten

Auf den ersten Blick scheint es paradox: Die westlichen Linken verbrüdern sich immer stärker mit muslimischen Extremisten. Doch welche strategischen Überlegungen stecken dahinter? Und welche Gefahren birgt diese unheimliche Allianz?

Vor allem in Frankreich wird in der politischen Debatte im Zuge der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen vom April 2022 ein neues Phänomen beobachtet, dass auf gut Deutsch mit «Islam-Linke» übersetzt werden könnte. Unter «Islamo-Gauchisme» versteht man in Frankreich eine Allianz zwischen Linksextremen und muslimischen Fundamentalisten, durch die auch ein neuer Antisemitismus entsteht. Bürgerliche und Konservative werfen der französischen Linken vor, sich nur für die Diskriminierung von Muslimen zu interessieren, nicht jedoch für islamistischen Terror.

Die Linksrevolutionäre von einst haben ihren Marsch durch die Institutionen zwar beendet und stehen weitgehend im Rentenalter. Aber ihr Geist ist geblieben und feiert in anderen Ideologien, wie etwa im Genderismus, Auferstehung. Zudem sieht man im grünen und linken Lager des politischen Spektrums im muslimischen Einwanderer den Ersatzproletarier – und im Islam die Religion der Armen und Unterdrückten. Die Slogans der Salafisten, Muslimbrüder und Dschihadisten verstehen sie als eine Art Auflehnung gegen das kapitalistische System. Dass diese Haltung mit der Wirklichkeit in islamischen Ländern kaum etwas zu tun hat und den Islam mit seinem Gewaltpotential auch völlig verkennt, spielt für die linken Ideologen überhaupt keine Rolle. Sie sehen die Welt, wie es ihnen machtpolitisch passt, und dies ohne Rücksicht auf Verluste. Ähnlich ist es bei den Islamisten – und solches Denken verbindet ungemein. Weiter plagen die Grün-Linken auch Schuldkomplexe wegen der kolonialen Vergangenheit, die gegenüber den totalitären Gefahren blind machen.

Steuergelder für islamistische Auswüchse?

Die aktuelle Debatte über den «Islamo-Gauchisme» schlägt insbesondere hohe Wellen, seitdem die Ministerin für die Hochschulbildung, Frederique Vidal, Mitte Februar in einem Interview angekündigt hat, eine Studie über den Links-Islamismus an den französischen Universitäten erstellen zu lassen, um zu prüfen, ob für diese Strömung und mit ihr verwandte Ideologien Steuergelder verschwendet werden. Mehr als 600 Professoren und Dozenten, meist aus dem linksliberalen Spektrum, schrieen auf, die Forschungsfreiheit sei in Gefahr, die Wissenschaft werde gegängelt, und der freien Lehre werde ein Maulkorb verpasst.

Tatsache ist, dass genau das Gegenteil stimmt. In Bordeaux wurde die Philosophin Sylviane Agacinski niedergebrüllt, als sie konservative Thesen wie die Ablehnung der Leihmutterschaft begründen wollte. Alain Finkielkraut erlebte Ähnliches, als er am berühmten Institut für politische Wissenschaften in Paris eine Vorlesung halten wollte – bei ihm reichte die jüdische Abstammung. Der Soziologe Bernard Rougier, der mit der Studie über «Die eroberten Gebiete des Islam» in Frankreich vor gut einem Jahr bekannt wurde, wird seither bedroht und in den sozialen Netzwerken angegriffen. Und der Orientalist Gilles Kepel, der mit mehreren Büchern auf die Gefahren des Islam auch in Frankreich hinweist, braucht Polizeischutz.

Unbehagen rechts der Mitte

Präsident Emanuel Macron braucht für seine Wiederwahl im kommenden April die Wähler rechts der Mitte. Dort ist das Unbehagen über die islamistischen Auswüchse auch im alltäglichen Leben besonders gross. In diesen Wählergruppen findet man wenig Verständnis dafür, dass nur Halal-Fleisch in der Mensa oder den Schulkantinen ausgegeben werden soll, dass islamisch unterwanderte Studentenvertretungen darüber entscheiden sollen, ob Niqab und Kopftuch in den Vorlesungen erlaubt sind oder nicht, und dass Forschungsgelder auch aus Europa vorzugsweise an Lehrstühle für Gender, Antirassismus und andere ideologische Fächer vergeben werden sollen.

Weniger akademisch und drastischer formuliert es der Schriftsteller Michel Houellebecq in seinem Roman «Unterwerfung». Für ihn ist die linksislamistische Ideologie «der verzweifelte Versuch der letzten, klinisch-toten und schon übelriechenden Marxisten, aus den Mülleimern der Geschichte herauszukommen, indem man sich an die aufstrebenden Kräfte des Islam klammert». Dieser Einschätzung ist nichts beizufügen.

Thomas Fuchs

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Publiziert von Schweizerzeit

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Ein Kommentar

  1. Ob da konkret rational Strategische Überlegungen dahinter, stehen, eher fraglich.
    Da ist vor allem blindwütige Ideologie und abgrundtiefer Hass, auf den Rationalismus, auf die Werte des Liberalismus und Humanismus, auf das aus der Aufklärung hervorgegangene Weltbild des Abendlandes.
    Der grösste Teil der Islamischen Welt, steht am Rande einer Demografisch Ökonomische Katastrophe.
    Das katastrophale Versagen im eigenen Kulturkreis, wird dem Abendland angelastet.
    Die Linke im Abendland, die sich in ihrem irrational dumpf ideologisch verseuchten Weltbild suhlt, übersieht‚ das sie sich damit das eigene Grab schaufelt.
    Die Geistigen Eliten, die Wirtschaft des Abendlandes, lassen sich schlafwandelnd mitreissen‚ treiben opportunistisch mit im Strom.
    Das zeigt sich überdeutlich an den Aktuellen Ereignissen, eine Folge der vorangegangenen still und leise aufgelaufenen Entwicklungen.
    Da haben gaaaaanz viele bewusst und unbewusst den „Verrätern» an der Lehre des Realsozialismus, den ,,Verrat» an der reinen Lehre nie verziehen.
    Das sich diese Lehre selbst in den Mülleimer der Geschichte beförderte wird ausgeblendet.
    Das die Linke mit den neuen „Glaubensbrüdern» ins nächste Desaster driftet wird auch verdrängt und ausgeblendet.
    Der verschmähte der verteufelte, wird in eine unheilige Zweckallianz, gegen das Abendland getrieben.
    Das sich abzeichnende Ergebnis, ein beispielloses Desaster.

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